Gustav Theodor Fechner
Gustav Theodor Fechner (* 19. April 1801 in Groß Särchen bei Muskau; † 18. November 1887 in Leipzig) war ein deutscher Physiker und Philosoph.
Fechner studierte zunächst Medizin und promovierte in Leipzig. Anschließend widmete er sich der Übersetzung der führenden Lehrbücher für Physik und Chemie von Jean Baptiste Biot und Louis Jacques Thénard. 1834 wurde er Ordinarius für Physik an der Universität Leipzig, der erste Direktor eines Instituts für Physik in Deutschland. Ab etwa 1824 übersetzte er Werke namhafter französischer Physiker wie L. J. Thenard, J. F. Demonferrand und Jean Baptiste Biot. Im Jahr 1884 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.
Fechner gilt als Begründer der Psychophysik, die eine Beziehung zwischen Objekt, dem physikalischem Reiz und der Sinnesempfindung (Perzept) herstellt. 1840 führten seine anstrengenden Versuche zum Galvanismus und zur physiologischen Optik zu einem Augenleiden, das ihn beinahe erblinden ließ. In der Folge widmete sich Fechner der philosophischen Begründung der Physik und verhalf 1855 mit seinem Werk Atomenlehre der Atomistik zum Durchbruch. Fechner ist auch der Autor eines bekannten Hauslexikons in acht Bänden ("Das Hauslexikon"), das ab 1834 herausgegeben wurde.
Siehe auch: Geschichte und Entwicklung der Enzyklopädie, Wahrnehmung, Distaler Reiz, Proximaler Reiz, Perzept
Leben