Grauschnäpper
Grauschnäpper | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Der Grauschnäpper ist ein unauffällig aussehender Vogel mit langen Schwingen und Schwanz. Die ausgewachsenen Vögel haben an der Oberseite ein graues bis graubraunes Gefieder. Auf der Unterseite sind sie weißlich mit schwachen, dunklen Längsstrichen. Die Beine sind kurz und schwärzlich wie der Schnabel. Jungvögel sind bräunlicher als die ausgewachsenen Vögel. Sie haben am Rücken helle Federsäume; das Gefieder sieht dadurch fleckig aus (was im englischen Sprachgebrauch zum Namen Spotted Flycatcher führte).
Der Grauschnäpper jagt fliegende Insekten von einer exponierten Warte aus, aus die er meist wieder zurückkehrt. Er fällt dadurch auf, dass er auf seinem Jagdansitz oft mit den Flügeln und dem Schwanz zuckt und dann einige Meter in die Höhe fliegt, um Insekten zu schnappen.
Grauschnäpper sind Vögel lichter Wälder, Parks, Gärten und Streuobstflächen und bevorzugen offene Flächen mit verstreutem Baumbestand. Sie bauen ein offenes, napfförmiges Nest und nehmen nach vorn geöffnete Nistkästen gerne an. Die Brut besteht aus vier bis sechs Eiern.
Im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln kann der Grauschnäpper zwischen den eigenen Eiern und denen einer anderen Art klar unterscheiden. Diese Fähigkeit ist normalerweise nur Vögeln zu eigen, bei denen der Kuckuck Brutparasit ist. Der Grauschnäpper allerdings wird nicht vom Kuckuck heimgesucht. Es wird daher vermutet, dass auch der Grauschnäpper einst zu den Vögeln zählte, bei denen der Kuckuck erfolgreich seine Eier ablegte. Im Gegensatz zu anderen Vogelarten hat der Grauschnäpper aber offenbar gelernt, so gut zwischen seinen und den Kuckuckseiern zu unterscheiden, dass er heute nicht mehr zu den Wirtsvögeln des Kuckucks gehört.