Gemeindereferent
Gemeindereferentin/Gemeindereferent ist ein Beruf in der Römisch-Katholischen Kirche Deutschlands. Um diesen Beruf ausüben zu können, ist eine religionspädagogische Ausbildung an einer Fachhochschule (Diplom in Religionspädagogik) bzw. an einer kirchlichen Fachschule/Fachakademie erforderlich. In der Vergangenheit haben Gemeindereferenten und Gemeindereferentinnen in einer einzigen Pfarrgemeinde gearbeitet. Aufgrund der Veränderungen der kirchlichen Landschaft verändern sich auch das Berufsprofil und die Arbeitsgebiete von Gemeindereferenten und Gemeindereferentinnen in der jüngsten Zeit sehr stark.
Geschichte
Der Beruf Gemeindereferent/Gemeindereferentin ist aus der Tätigkeit der Seelsorgshelferin (ausschließlich Frauen) entstanden. Diese gab es im deutschsprachigen Raum seit Anfang des 20. Jahrhunderts.
Erste Schritte in Richtung eines Berufes gehen auf das Engagement Wilhelm Wiesens und Margarete Ruckmichs in den 1920er Jahren zurück. 1928 kommt es zur Gründung der "Gemeindehelferinnenschule" durch den Deutschen Caritasverband in Freiburg (heute Margarete-Ruckmich-Haus).
Seit den 1970er Jahren gibt es den Zugang zum Beruf über das Diplom in Religionspädagogik. In dieser Zeit entsteht auch die Bezeichnung Gemeindereferent/Gemeindereferentin.
Durch die sich stark wandelnde religiöse Landschaft in Deutschland ist der Beruf vielen Veränderungen unterworfen. Die früher übliche Tätigkeit in nur einer Pfarrgemeinde weicht dem Einsatz in sogenannten Seelsorgseinheiten oder Pfarreiverbünden sowie der Kategorialseelsorge (z.B. im Krankenhaus). Immer mehr entwickelt sich das Aufgabenprofil von eher "praktischen" Tätigkeiten (z.B. Kindergruppenleitung) in Richtung der Begleitung, Qualifikation und Vernetzung von Ehrenamtlichen sowie konzeptioneller Arbeit.
Der Fortbestand des Berufs ist durch Schließung von Ausbildungstandorten sowie Nicht-Übernahme von Auszubildenden in der jüngsten Vergangenheit stark gefährdet.