Geigenlack
Der Geigenlack schützt das Holz vor chemischen und mechanischen Schäden. Außerdem hat er eine ästhetische Funktion. Der Lack besteht aus verschiedenen Naturharzen, die je nach Lack in Öl oder Spiritus gelöst werden.
Table of contents |
2 Historie 3 Zusammensetzung 4 Anwendung 5 Akustik |
Einige Zutaten
Historie
Der historisch gebräuchliche Lack ist der Öllack. Viele Alte Meister, wie Amati, Stradivari und Guaneri haben ihn verwendet. Öllack trocknet langsamer und ist weicher als der Spirituslack.
Später verwendete man Spirituslack. Er war und ist aufgrund seiner kurzen Trockenzeiten sehr beliebt.
Zusammensetzung
Den Grund des Lackes bildet immer das Lösungsmittel. Den einfachsten Lack erreicht man, indem man Körnerlack einige Tage in Spiritus löst. Dieser wird filtriert und mit Zusätzen wie Benzoe, Mastix, oder Sandarak versehen, je nachdem wie hart oder weich der Lack sein soll. Für Farblack werden noch Farbstoffe wie Drachenblut dazu gegeben.
Anwendung
Lackiert wird in 3 Etappen. Zuerst werden mehrere Schichten Grundlack aufgetragen. Danach folgen wieder mehrere Schichten Farblack und zum Schluss wird mit Überzugslack lackiert.Akustik
Entgegen der Behauptung verschiedener Geigenbauer, verbessert der Lack oder dessen geheime Zutaten den Klang nicht. Dies ist auf eine mystifizierte und verkaufsorientierte Sicht des Geigenbaus zurück zu führen. Versuche an neuen Geigen haben ergeben, daß unlackierte Geigen einen reineren Ton haben, der aber im Laufe der Zeit schlechter wird. Lackierte Geigen haben zwar anfangs einen schlechteren Klang als unlackierte, behalten diesen aber. Das ist darauf zurück zu führen, daß der Lack die Spannungen im Holz "konserviert" und so der ursprüngliche Klang erhalten bleibt. Eine zu dicke und harte Lackschicht kann sich sogar negativ auf das Schwingungsverhalten der Geige auswirken. Dies konnte anhand akustischer Experimente bewiesen werden. Die Akustische Bedeutung des Geigenlackes beschränkt sich also auf die Konservierung des Klanges. Die akustischen Vorteile können nur mit dem guten Bau des Instruments erreicht werden.