Futur
Mit Futur bezeichnet man eine eigene grammatikalische Form, die unter anderem zur Kennzeichnung von Zukünftigem verwendet wird.
Table of contents |
2 Absicht 3 Möglichkeitsform (Potential) 4 Aufforderung |
Die traditionelle Grammatik hat folgendes gelehrt: Die grammatische Zukunft wird im Deutschen mit dem Hilfsverb werden gebildet:
Zukunftsbegriff (im Vergleich zu Gegenwart und Vergangenheit)
Die Forschung hat indessen gezeigt, dass die Verwendung dieser Bildungsart vor allem am Tempusgebrauch des lateinischen Verbs mit seiner streng durchgehaltenen so genannten consecutio temporum orientiert war. In der deutschen Sprache konnte sich die strikte Anwendung dieser Regeln außerhalb der Schriftsprache einer Bildungsschicht mit Lateinkenntnissen nie richtig durchsetzen; auch aus stilistischen Gründen wirkt ein andauernder Gebrauch von werden schwerfällig. Überdies ist in Aussagen, die bereits einen klaren Zukunftsbezug aufweisen (in obigen Sätzen das morgen), eine zusätzliche Kennzeichnung der Zukunft im Verb aus sprachökonomischen Gründen eigentlich unnötig.
Aus diesen Gründen wird in der Mehrheit der Fälle das grammatische Präsens als Zukunftsform an Stelle von Futur I benutzt:
- Marion trifft morgen gegen 16.30 Uhr ein.
Damit ist die Präsensverwendung mit Zukunftsfunktion im Deutschen klarerweise nicht als "Fehler" oder "umgangssprachlich" zu qualifizieren.
Auf die Frage: "Was machst du morgen? "
drückt die Antwort: "Ich will ins Kino gehen." ebenfalls eine Zukunftsform aus.
Die Form von Futur II wird als Möglichkeitsform verwendet
Die Form von Futur I wird als Aufforderung verwendet:
Absicht
Möglichkeitsform (Potential)
Eigenwillig ist, dass eine bestimmte Form der Vermutung sich in der Form nicht von Futur II unterscheiden lässt:
Das kann sowohl heißen:
Es kann aber auch heißen:
Aufforderung
Oder als auffordernde Frage: