Elizabeth Taylor
Elizabeth Taylor (* 27. Februar 1932), amerikanischer Filmstar.Elisabeth (Liz) Taylor ist eine der berühmtesten Schauspielerinnen der Welt, eine echte Hollywood-Diva, die den Namen Weltstar wirklich verdient. Sie wurde als Tochter amerikanischer Eltern am 27. Februar 1932 in London als Elizabeth Rosemond Taylor geboren. Ihre Eltern hatten wohl ehrgeizige Pläne mit ihr, denn schon als Kleinkind wurde sie zum Ballettunterricht geschickt, und mit drei Jahren trat sie mit ihrer Balletttruppe vor der königlichen Familie auf. 1939 zog die Familie nach Los Angeles, wo der Vater eine Kunstgalerie betrieb. Die Kunst scheint ihr also im Blute gelegen zu haben.
In den USA ging sie zur Hawthorne School in Beverly Hills, besuchte die MGM Studio School und auch die University High School in Hollywood. Zum ersten Mal trat Liz 1942 in Harold Youngs Komödie There's One Born Every Minute auf, und 1943 schlossen ihre Eltern für sie einen Exklusiv-Vertrag mit MGM ab. Von da ab avancierte sie zum tierliebenden Kinderstar in kitschigen Hollywood-Produktionen. Den größten Erfolg hatte sie in dieser Zeit als reitendes Mädchen in Kleines Mädchen, großes Herz (National Velvet). Besonders übel wurde dem armen Kind mitgespielt, als man Liz wegen ihrer zu kleinen Körpergröße auf einem Streckbett zu strecken versuchte und sie sich deswegen einen bleibenden Schaden an der Wirbelsäule zuzog. Der Hintergrund für diese Misshandlungen war die Karrieresucht ihrer Eltern.
Viel zu früh, nämlich mit 18, heiratete sie, wohl wieder auf Druck ihrer ehrgeizigen Eltern, den Hotel-Milliardär Nicholas Conrad "Micky" Hilton. Kein Wunder, dass die Ehe schon nach 9 Monaten in die Brüche ging. Dennoch diente ihre Traumhochzeit im unmenschlichen, vom Kommerz bestimmten Hollywood als Vorlage für die Filme Vater der Braut und Ein Geschenk des Himmels. 1952 heiratet Liz den 20 Jahre älteren britischen Star Michael Wilding. Diese Ehe war anfänglich recht glücklich. Unter dem lebenserfahrenen Wilding wird der einstige Kinderstar zur erwachsenen jungen Frau - manche sagten, zur schönsten Frau der Welt. Aus dieser Ehe gehen zwei Söhne hervor: Michael junior und Christopher. Doch der nervige Starkult in Hollywood bringt auch diese Partnerschaft zum Scheitern. 1957 wird Liz wieder geschieden. Sie heiratet im selben Jahr erneut, aber ihr dritter Ehemann, der Filmproduzent Mike Todd, dem zuliebe sie zum jüdischen Glauben übertritt und der ihr eine Tochter namens Elizabeth schenkt, stirbt 1958 bei einem Flugzeugabsturz. Liz wendet sich wenig später ihrem Trauzeugen, dem Sänger Eddie Fisher zu, der noch mit Debbie Reynolds verheiratet ist, was in der Öffentlichkeit einen Skandal hervorruft. Sie heiratet ihn 1959.
Zwischen 1957 bis 1959 dreht Liz Taylor drei wichtige Filme: Das Land des Regenbaumes, Die Katze auf dem heißen Blechdach und Plötzlich im letzten Sommer. Alle drei Hauptrollen bringen ihr eine Oscarnominierung ein, doch einen Oscar erhält sie erst 1960 für ihre Rolle in Telefon Butterfield 8 und 1966 für ihre ergreifende Darstellung der Martha in Wer hat Angst vor Virginia Woolf. 1963, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, dreht Liz zusammen mit Richard Burton einen der damals teuersten Monumentalfilme: Cleopatra. Bei den Dreharbeiten zu diesem Film stirbt sie fast an einer Lungenentzündung und kann nur durch einen Luftröhrenschnitt vor dem Erstickungstod bewahrt werden. Die Drehzeit zieht sich wegen ihrer Krankheit, aber auch wegen der Starallüren der Taylor lange hin, weshalb sich der Film als finanzieller Flop erweist.
Am 18. März 1950 gibt es in Kairo ein Aufführungsverbot für Filmen mit Elizabeth Taylor, da sie an einer Galaveranstaltungen zur finanzielle Unterstützung Israels teilgenommen hat.
Wichtig wird für Liz nur die private Affäre, die sich zwischen ihr und ihrem Filmpartner Richard Burton am Rande der Dreharbeiten abspielt. Liz heiratet Burton 1964, nach ihrer Scheidung von Eddie Fisher im selben Jahr. Beide drehen in den 60er Jahren, ihren schauspielerisch stärksten Jahren, 7 weitere Filme miteinander, darunter Franco Zeffirellis Shakespeare-Verfilmung Der Widerspenstigen Zähmung und Mike Nichols Wer hat Angst vor Virginia Woolf. Es entwickelt sich eine Art Hassliebe zwischen den beiden Weltstars. Beide sorgen mit ihrem Ehestreit über zehn Jahre lang für Schlagzeilen in der Regenbogenpresse. 1974 lassen sie sich scheiden, doch bereits 1975 heiraten sie (aus Publicity-Gründen?) erneut, doch die zweite Ehe mit Richard Burton hält nur bis 1976. Noch im gleichen Jahr heiratet Liz den Anwalt und Lokalpolitiker John Warner, für den sie sich im Wahlkampf engagiert. Die Ehe wird 1982 wieder geschieden.
In den 1970er Jahre erhält der schon etwas gealterte Star kaum attraktive Filmrollen und teilt das Schicksal aller ehemals schönen Hollywood-Diven, von den Produktionsgesellschaften gnadenlos gegen jüngere, attraktivere weibliche Stars ausgetauscht zu werden. Stattdessen füllen von nun an ihre Affären mit jüngeren Männern und ihre Exzesse beim Alkoholkonsum die Klatschspalten der Boulevardpresse. Sie sagt von sich selber: "Ich konnte jeden unter den Tisch trinken. Mein Fassungsvermögen war furchteinflößend."
1981-82 zieht es Liz auf die Londoner Bühne. Mit Die kleinen Füchse feiert sie dort, und später auch in den USA, ein kleines schauspielerisches Comeback. 1983 steht sie in Private Lives in Boston und am Broadway erneut auf der Bühne, diesmal wieder zusammen mit Richard Burton. Doch außer TV-Gastrollen erhält sie keine größeren Filmangebote mehr. 1985 gründet sie unter dem Eindruck des AIDS-Todes amerikanischer Weltstars wie Rock Hudson die "American Foundation for AIDS Research". Sie schließt Freundschaften mit Michael Jackson und mit dem Milliardär Malcolm Forbes. Zu ihrem 65. Geburtstag wird sie mit einer TV-Gala geehrt. 1989 spielt Liz in Nicholas Roegs TV-Inszenierung Süßer Vogel Jugend die Hauptrolle. Im gleichen Jahr unterzieht sie sich einer Alkohol-Entziehungskur und macht die Bekanntschaft des 20 Jahre jüngeren Truckers Larry Fortensky, der ihr Lebensgefährte und von 1991 bis 1996 ihr Ehemann wird und für neue Schlagzeilen in den Skandalblättern sorgt. 1997 wird ihr ein Gehirntumor entfernt.
Ihr ganzes Leben lang hatte Liz eine Vorliebe für teure Juwelen. Sie beschrieb einmal den Grund ihrer Sucht nach Diamanten: "Meine Mutter erzählte mir, dass ich erst 8 Tage nach meiner Geburt die Augen aufgemacht habe. Das erste, was ich sah, war ein Verlobungsring. Seitdem bin ich süchtig nach Diamanten." Richard Burton schenkte ihr laufend edlen Schmuck, darunter einen der teuersten Edelsteine der Welt, den Krupp-Diamanten. In dem Buch Elizabeth Taylor: My Love Affair with Jewelry kann man alles über ihre kostspielige Vorliebe erfahren. Darin schreibt Liz: "Wenn ich meinen Schmuck ansehe, wird mir klar, was für ein überaus glückliches Mädchen ich immer war." Das Auktionshaus Christie's stellte kürzlich 30 ihrer wertvollsten Schmuckstücke aus.
Trotz ihrer vielen Affären, ihrer Skandale und ihres kostspieligen Lebens muss Elizabeth Taylor zu den besten Schauspielerinnen der Welt gerechnet werden. Leider überschatten die Berichte in den Klatschspalten der Illustrierten bis heute zu sehr ihr überragendes schauspielerisches Können. Ihre beste Zeit hat sie jedoch längst hinter sich. Wie so viele weibliche Weltstars scheint sie mit ihrem Alter nicht klarzukommen. Wohl nicht von ungefähr wurde sie bei den Simpsons als gierige egozentrische Person karikiert. Ihre hervorragenden Filme aber werden stets in Erinnerung bleiben.
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