Detektor-Empfänger
Detektor-Empfänger bestanden in den Anfangstagen des Rundfunks nur aus wenigen Bauteilen und arbeiteten ohne Stromquelle. Die gesamte (Sprach-) Energie, die den angeschlossenen Kopfhörern zugeleitet wurde, stammte aus der Energie des empfangenen Senders. Zur Demodulation der amplitudenmodulierten Hochfrequenz diente ein Gleichrichter aus halbleitendem Material, der sog. Kristall-Detektor (siehe Halbleiter). Hierbei kam vor allem Bleiglanz und Pyrit zum Einsatz., die als Erze in der Natur vorkommen. In Krisenzeiten wurden artverwandte Materialien (Schwefel-Verbindungen) auch künstlich hergestellt und waren begehrte Handelsgüter (Schwarzmarkt). Später wurden anstelle des schwierig zu bedienenden Kristall-Detektors Germaniumdioden verwendet.Die Bauteile des Detektor-Empfängers bestanden im Wesentlichen aus der Antenne, einer Erdung, einem hochwertigen Schwingkreis, dem Detektor und einem empfindlichen Kopfhörer oder Trichterlautsprecher. Die Bedienung dieses Empfängers war sehr diffizil und erforderte einiges Geschick und eine ruhige Hand, da mit Hilfe einer Metallspitze eine geeignete Stelle auf dem Kristall gesucht werden musste, die einen Halbleiter-Effekt aufwies. Der gewichtigste Nachteil dieses Empfangsprinzips war die geringe Trennschärfe.
Detektor-Empfänger wurden ab den frühen 1920er Jahren vom sog. Audion abgelöst. Für Sonderzwecke (z.B. Schulung, Experimente) ist der Detektor-Empfänger auch heute noch ein lohnendes Projekt.
\n \\|/ Antenne\n |\n | |\\ |Detektor\n +--o---o----| >|---+\n |Spule | |/ | | \n < ----- +---+/| \n > | | |Kopfhörer\n < ----- +---+\\|\n | |Kondensator | \n +--o---o------------+\n |\n -----\n --- Erdung\n -\n