Datex-P
Datex-P ist die Produktbezeichnung der Deutschen Telekom für ein Kommunikationsnetz für die Datenübertragung, das auf dem X.25-Schnittstellenprotokoll für die Paketvermittlung basiert. Es wurde 1980 in Deutschland eingeführt. Die Datenübertragungsrate kann von 50 Baud (Akustikkoppler-Geschwindigkeit) bis zu 48.000 Bit/s gewählt werden. Nachdem die Zahl der Netzanschlüsse in der Anfangszeit sehr rasch zunahm, wurde es mit der Technik des kanadischen Herstellers Northern Telecom weiter ausgebaut, der bereits 1976 das kanadische DATAPAC-Netz ausgerüstet hatte. Diese Technik hatte den Vorteil der Doppelung: Bei Ausfall eines Steuerprozessors kann der Ersatzprozessor unmittelbar die Aufgaben übernehmen. Dadurch erreicht das Datex-P-Netz auch eine hohe Verfügbarkeit, wie sie beispielsweise im Finanzgewerbe sehr wichtig ist. Inzwischen ist aber der Bedarf an schnellerer Datenübertragung erheblich gestiegen, sodaß als Nachfolgetechnik nun vorzugsweise Frame Relay verwendet wird.Das Datex-P-Netz hat eine Reihe von Vorteilen:
- Anpassung unterschiedlicher Schnittstellenprotokolle der Endgeräte
- Reihenfolgesicherung der Pakete, Flusskontrolle, Geschwindigkeitsanpassung
- gesicherte Übertragung (Wiederholung fehlerhafter Pakete), dadurch Verbesserung der Bitfehlerrate gegenüber dem Telefonnetz um einen Faktor von ca. 100.000
- optionale Dienstmerkmale wie im Telefonnetz: Gebührenübernahme, geschlossene Benutzergruppe, Sperren eines Anschlusses für ankommende oder abgehende Rufe
In der X.25-Terminologie werden die Endgeräte als "DTE" (Data Terminal Equipment), die Vermittlungsstellen als "DCE" (Data Circuit-Teminating Equipment) bezeichnet. Transit-Vermittlungsstellen heißen "DSE" (Data Switching Exchange).
Für die Anschaltung von Endgeräten an das Datex-P-Netz wurden eigene Modems zur Verfügung gestellt, die „Datenanschaltgeräte“. Sie bieten die bekannten Schnittstellen der V-Serie und der X-Serie an, arbeiten im Basisband, sowohl im synchronen Duplex- als auch im Halbduplex-Betrieb, haben aber eine geringere Ausgangsleistung als die üblichen Modems für das Telefonnetz. Das war nicht notwendig, da sie nicht für die gesamte Dämpfung ausgelegt wurden, die im Telefonnetz zwischen zwei Teilnehmern auftreten kann, sondern nur für die relativ kurze Distanz bis zur nächsten Vermittlungsstelle.