COBOL
COBOL ist eine der frühen Programmiersprachen. Die Abkürzung COBOL steht für "Common Business Oriented Language".Ursprünglich wurde COBOL zwischen 1959 und 1961 von Grace Hopper für das US-amerikanische Verteidigungsministerium entwickelt. COBOL fand jedoch schnell den Weg in die zivile Nutzung und war eine der ersten kommerziell eingesetzten kompilierbaren Programmiersprachen und fand vor allem im Wirtschaftsleben Anwendung. Durch den relativ großen Sprachumfang konnten in COBOL mächtige Softwaresysteme für Großrechner entwickelt werden. Obwohl COBOL heute teilweise als veraltet gilt, laufen noch viele der damaligen Systeme (mit entsprechenden Modifikationen), vor allem bei Banken, Versicherungen und in der Verwaltung. Wegen der großen Verbreitung ist es auch heute noch erforderlich, Programmierer entsprechend auszubilden.
COBOL hatte und hat gegenüber vielen anderen Programmiersprachen den Vorteil, dass es sich um eine normierte Sprache handelt (ANSI, DIN). Hersteller von Compilern müssen beweisen, dass sie die jeweilige letztgültige Norm erfüllen und Abweichungen davon genau dokumentieren. Die Normierung hat wesentlich dazu beigetragen, dass Programme die z. B. die in den 1970er Jahren geschrieben wurden, auch heute noch problemlos auf modernen Rechnern funktionieren. Dies basiert aber auch nicht zuletzt auf der langjährigen Erfahrung mit den Compilern, die heutzutage praktisch fehlerfrei sind, was für eine Software doch eher selten anzutreffen ist. Viele moderne Programmiersprachen auf Drag-and-Drop-Basis gehen sogar soweit, im Hintergrund COBOL-Code zu generieren, da der darauffolgende Kompilierungsschritt dann auf bewährter Software basiert (z.B. VisualAge).
Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Cobol-Variationen und Dialekte, die zum Teil auch moderne Techniken unterstützen.
- Columbus-Cobol (Siemens)
- Delta-Cobol
- VS Cobol II
- Cobol 400 (AS/400)
- RM-Cobol
- UCS Cobol (Unisys)
- Cobol-CGI (HTML-Interface)
- MicroFocus Cobol (Win32)
- OO-Cobol (Objekt-Orientiert Cobol / Legacy-to-Host)
- KOBOL (WIN/LINUX-Version mit Integration in Eclipse)
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Jedes COBOL-Programm ist in vier, in der Reihenfolge vorgegebene, so genannte Divisions aufgeteilt. Jeder dieser Divisions kommt eine bestimmte Bedeutung zu:
Struktur
beschreibt das Programm
ist der Bereich, der das Programm mit der "Aussenwelt" - also Dateien,
Eingaben, Ausgaben usw. verbindet
ist reserviert für Variablen, Deklarationen usw.
hier wird der eigentliche Code niedergeschrieben. Dieser kann sequentiell
geschrieben werden, sinnvollerweise nutzt man aber die Technik der
Unterprogramme oder COPY-Strecken, um den Code übersichtlich zu halten.
COBOL-Programme sind außerdem in fest vordefinierte Spaltenbereiche aufgeteilt (Spalte 1-6, Spalte 7, Spalte 8-11 und Spalte 12-72). In jedem dieser Bereiche ist strikt definiert, was enthalten sein darf und was nicht. Früher verwendete man häufig COBOL-Codierformulare, um die Spalten genau einzuhalten. Heute nutzen viele sog. Precompiler diese Spalteneinteilung um dort Optionen für ihre Sprachumgebung einzutragen. Codierformulare werden nicht mehr genutzt, da die modernen Programmierumgebungen auf den Grossrechnern diese Arbeit automatisch erledigen. Die bekanntesten dürften ROSCOE und ISPF sein, die neben der Programmierumgebung auch Zugriff auf andere Tools und Utilities bieten.
Die Aufteilung in Spalten orientiert sich hierbei an die früher gebräuchlichen Lochkarten, auf die Programme in maschinenlesbarer Form geschrieben wurden. Auf eine Lochkarte passten 80 Zeichen. Die Spalten 1-6 wurden für Zeilennummer und die Spalten 73-80 für den Namen des Programms verwendet. Wenn Lochkarten von verschiedenen Programmen durcheinander gerieten, so konnten Sortiermaschinen diese wieder trennen und in die korrekte Reihenfolge bringen.
Um ein COBOL-Programm lauffähig zu bekommen, sind folgende Schritte zu vollziehen:
Übersetzen
Auf Großrechner werden COBOL-Programme wie andere Programme auch mit Hilfe einer Job Control Language (JCL) gestartet.
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