Carlo Farina
Carlo Farina * um 1600 in Mantua - † um 1640; in Wien? italienischer Violinist, Komponist und Kapellmeister.
Sein Wirken
Anfänglich war er unter Claudio Monteverdi als Violinist tätig, anschliessend mehrere Jahre als Kapellmeister in Dresden. Dort arbeitete er mit Heinrich Schütz. Farina bezeichnete sich 1626 als "Sonatore di Violino dell'Serenissimo Elettore die Sassonia" (Johann Georg I. von Sachsen). Als Folge des Dreissigjährigen Krieges kehrt Farina 1628 nach Italien zurück und ist bis 1635 in Parma und später in Lucca tätig. 1636 und 1637 ist er im städtischen Orchester zu Danzig tätig. Kurz vor seinem Tode war er in den Diensten der Kaiserin Eleonore I. in Wien, wenige Monate nach Antritt dieser Stellung verstarb er.
Er war ein hervorragender Virtuose und hat viele Effekte in seinem "Capriccio Stravagante" eingebaut, wie etwa Katzengejaule, Hundegebell, Hahnenschrei, Hühnergackern, Soldatentrommel und Landsknechtflöte sowie die spanische Gitarre. Hierzu gibt Farina genaue Anweisungen zur Ausführung, z.B.: "Was das Katzengeschrey anlanget wird folgender gestalt gemacht, daß man mit einem Finger manchen Ton, da die Noten stehet, mehlichen unterwartz zu sich zeuhet, da die oberen Semifusen (1/16 Noten) geschrieben seyn, muß man mit dem Bogen bald vor, bald hinter dem Stegk auffs ärgste und geschwindeste als man kann faren, auff die weise wie die Katzen letzlichen, nachdem sie gebissen und jetzdo außreissen zu thun pflegen."
In der Notation von gedruckten Werken Farina's fehlen die Doppelgriffe. Höchstwarscheinlich lag es an den drucktechnischen Vorgängen, dass die eng zusammenliegenden Noten im Stich ineinander übergingen und so nicht lesbar waren. In handschriflichen Überlieferungen sind die Doppelgriffe und Akkorde enthalten.
Einige Werke
Sie auch: Liste_bekannter_Violinisten