Bob Dylan
Bob Dylan wurde am 24. Mai 1941 in Duluth, Minnesota (USA) als Robert Allen Zimmerman geboren (siehe Diskussion), Sohn eines Ölarbeiters und Enkel russisch-jüdischer Immigranten. Er gilt als einer der bedeutendsten, wenn nicht als der bedeutendste Folk- und Rockmusiker.
Dylan begann Ende der 1950er Jahre als Folkmusiker und wandte sich Mitte der 1960er Jahre der Rockmusik zu. Neben seiner Musik sind besonders seine Texte beachtenswert, die von symbolistischen Dichtern wie Arthur Rimbaud oder Dylan Thomas stark beeinflusst sind. Seinen Namen hat er vermutlich aus Respekt vor Dylan Thomas ("Unter dem Milchwald") gewählt, obwohl er mal gesagt hat, dass die Wahl seines Künstlernamens nichts mit Dylan Thomas zu tun gehabt habe.
Interview, New York, 1985: Ich brauchte ganz schnell einen Namen, und da habe ich mir halt den gegriffen. Er fiel mir einfach ein, als ich da stand ... Hatte überhaupt nichts mit Dylan Thomas zu tun, er fiel mir einfach so ein. Natürlich wußte ich von Dylan Thomas, aber ich habe mir nicht absichtlich seinen Namen ausgesucht.
Wie bei vielen Interpreten der frühen Folkmusik trägt sein Werk stark gesellschaftskritische Züge.
Anfänglich traute er sich wenig zu. Das Debütalbum vom Jahr 1962 namens Bob Dylan enthielt nur zwei Eigenkompositionen, die restlichen Titel waren Cover-Versionen. Vom überraschenden Erfolg ermutigt, traute er sich in den folgenden Jahren mehr zu. Die Folk-Sängerin Joan Baez, die schon Ende der 1950er Jahre große Erfolge feierte, coverte einige Songs von Dylan (Don't Think Twice, It's Alright, Blowin' In The Wind und viele mehr)und verhalf ihm weiter zum Erfolg. Seine folgenden Alben The Freewheelin' Bob Dylan und The Times They Are A-Changin' machten ihn zum Weltstar und sein Blowin' In The Wind aus dem Album The Freewheelin' Bob Dylan wurde – auch durch die Interpretation von Peter, Paul and Mary – zur Hymne einer ganzen Generation. 1965 schrieb er auch ein Buch mit dem Titel Tarantula.
Mit nicht einmal 25 Jahren wurde er die Symbolfigur der Protestbewegung. Aber als Ikone fühlte er sich nicht wohl und wechselte schnell in das Rock-'n'-Roll-Lager über.
Nach einem schweren Motorrad-Unfall zog er sich 1966 für acht Jahre fast völlig zurück, ging dann aber 1974 mit The Band auf eine viel umjubelte Tournee. Allerdings trat er 1971 beim Concert for Bangla Desh auf. 1975/76 startete er das Projekt der Rolling Thunder Tour, bei der auch viele andere bekannte Musiker an manchen Konzerten teilnahmen. Dies ist in dem vierstündigen Kinofilm Renaldo & Clara eindrucksvoll dokumentiert. Nach einer erfolgreichen Welttournee 1978 veröffentlichte er ab 1979 einige christlich inspirierte Alben, was aber nur wenige Jahre anhielt.
1988 gründete Bob Dylan mit 4 Kollegen die "Supergroup" The Traveling Wilburys. Die Mitglieder waren: Bob Dylan - Lucky Wilbury (Boo Wilbury), Jeff Lynne genannt Otis Wilbury (Clayton Wilbury), Tom Petty genannt Charlie T. Jr.(Muddy Wilbury), Roy Orbison genannt Lefty Wilbury und George Harrison genannt Nelson Wilbury (Spike Wilbury).
Als besondere Eigenheit von Dylan gilt, dass er bei Konzerten kein Wort verliert und sich allein auf das Singen beschränkt. Ausnahme ist das Vorstellen der Bandmitglieder.
Seit 1988 befindet er sich auf der inoffiziell genannten Neverending Tour, die ihn schon mehrmals um den Erdball geführt hat. Dabei gibt er etwa 100 Konzerte pro Jahr, wobei nur manchmal der eine oder andere Begleitmusiker ausgetauscht wird. Fast jedes Konzert Bob Dylans wird illegal mitgeschnitten.
1991 wurde Dylan ein Grammy für sein Lebenswerk verliehen.
Für einen Song (Things have changed) für den Film The Wonder Boys (2000) gewann er den Oscar.
Dylan ist als Mitakteur in einem 2004 erschienenen Fernseh-Werbespot für Damenunterwäsche zu sehen.
2003 erschien der Spielfilm "Masked & Anonymous" für den Bob Dylan zusammen mit Larry Charles das Drehbuch schrieb. Für die Rollenbesetzung konnte eine illustre Schar von Hollywoodgrössen gewonnen werden.
Diskographie
Weblinks