Avantgarde (Literatur)
Die (moderne) Avantgarde kann inzwischen als historische Literaturepoche klassifiziert werden, obwohl ihre Epochengrenzen nicht einfach zu bestimmen sind. Eine vielversprechendere systematische Bestimmung der Avantgarde(n) erlaubt es jedoch, eine bestimmte historische Situation als Kernphase avantgardistischer Literatur darzustellen.
Table of contents |
2 Systematische Einordnung 3 Siehe auch |
Geschichtlicher Überblick
Der Beginn der Avantgarden kann im Ausgang des 19. Jahrhunderts mit dem französischen Symbolismus markiert werden, mit Dichtern wie Stéphane Mallarmé, Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud. Zu den Avantgarden werden - in teilweise zeitlicher Überschneidung bis zum Zweiten Weltkrieg und länderübergreifend - Surrealismus, Dadaismus, Expressionismus sowie Futurismus gerechnet.
In Deutschland durch den Nationalsozialismus, europaweit jedoch durch den Zweiten Weltkrieg, erfährt die Avantgarde eine Zäsur, in gewissem Sinne sogar ihren außerliterarisch bedingten Abbruch.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte sich insbesondere in Wien die Wiener Gruppe ausdrücklich um Anknüpfpunkte an die avantgardistische Tradition. Der Wiener Aktionismus versucht seinerseits diese Form der Nachkriegsavantgarde zu überbieten. Seine Hochphase erlebt er in den 1970er Jahren.