Auxiliartruppen
Die Auxiliartruppen waren Hilfstruppen der römischen Legion, die aus verbündeten Völkern oder Angehörigen der Provinzen rekrutiert waren.Eine halbwegs einheitliche Gliederung und vor allem Eingliederung der Auxiliartruppen erfolgte durch die Reformen des Augustus.
Die Auxiliartruppen stellten etwa die Hälfte der römischen Streitmacht, in ihr dienten als Mannschaften Männer, die nicht das römische Bürgerrecht besaßen, wobei es vorkommen konnte, dass einzelne Einheiten als Auszeichnung geschlossen das Bürgerrecht erhielten.
Die Auxiliartruppen waren meist einer Legion zugeordnet und ergänzten die schwere Infanterie der eigentlichen Legionstruppen. Insbesondere die Reiterei war in den eigentlichen Legionstruppen viel zu schwach für das Gefecht. Ebenso wurde die Masse der Spezialtruppen wie Bogenschützen oder Schleuderer von den Auxiliareinheiten gestellt. Die Offiziere waren fast ausnahmslos römische Bürger, meist abkommandierte Legionsoffiziere.
Die Soldaten erhielten einen geringeren Sold als die Legionäre, aber meist nach dem ehrenvollen Abschied das Bürgerrecht. Teilweise erfolgte auch eine Befreiung von Abgaben und öffentlichen Diensten für den Veteranen.
Neben den waffentechnischen Unterschieden zu regulären Legionstruppen war auch der Einsatz außerhalb größerer Kriege unterschiedlich zur Legion. Auxiliareinheiten wurden in wesentlich kleineren Verbänden/Einheiten in der Fläche zur Befriedung und Überwachung der Provinzen eingesetzt. Die Legion war in wesentlich stärkerer Konzentration (ein oder zwei Legionen in einem Kastell) für entscheidende Aufgaben zuständig.
Über die Auxiliareinheiten erfolgte auch eine massive Romanisierung der Provinzen, da sich diese, bis auf wenige Ausnahmen, nicht weiter aus ihren ursprünglichen Stammesgebieten rekrutierten, sondern vor Ort. Dabei blieb als kleinster gemeinsamer Nenner nur das Latein und die römische Lebensweise.
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2 Zahlenstärke der regulären Auxiliartruppen Niedergermaniens (nach Jahn): 3 Literatur |
Die Auxiliareinheiten gliederten sich in:
Im Gegensatz zur Legion, in der auch die Kohortenkommandeure Centurio hießen, hießen die Kommandeure der Auxiliareinheiten Praefekten (mitunter auch Tribunen).
Die einzelnen Einheiten unterschieden sich nicht nur nach Bewaffnung und Herkunft, sondern auch sehr stark nach Größe, Prestige und Besoldung. In der Kaiserzeit wurden die Offiziersstellen immer mehr eine Domäne des Ritterstandes. Ab Claudius gab es bereits eine ritterliche Laufbahn über drei Stufen tres militiae. Als erstes das Kommando über eine Kohorte Infanterie mit 500 Soldaten, cohors quingenaria. Nach dieser ersten Führungserfahrung konnte der Dienst in der Legion als tribunus angusticlavius oder der Befehl über eine 1000 Mann starke Kohorte cohors miliaria folgen. Anschließend erhielt der Offizier eine Alenpraefektur, also da Kommando über eine ala quingenaria. In einigen Fällen konnte noch das Kommando über eine ala miliara, also einen 1000 Mann starken Reiterverband folgen. Dieser Posten wurde auch von senatorischen Offizieren besetzt.