Anna von Kleve
Anna von Kleve (* 22. September 1515; † 16. Juli 1557 Schloss Richmond) wurde als Tochter von Maria von Geldern (†1543) und Johann III., Herzog von Jülich-Kleve-Berg (†1539) geboren.
Nach dem Tod von Jane Seymour bemühte sich Thomas Cromwell eine politische Ehe für König Heinrich VIII zu engagieren. Seine Wahl fiel auf die Protestantin Anna von Kleve. Der zögernde Heinrich ließ sie und auch ihre jüngere, ebenfalls unverheiratete Schwester Amalie von Kleve(1517-1586) von Hans Holbein malen. Annas Bild gefiel ihm. So heiratete er sie am 6. Januar 1540.
Anna war auf ihre Rolle als Königin schlecht vorbereitet gewesen: Sie konnte zwar recht gut sticken und nähen, aber kaum schreiben und lesen, sie sprach nur deutsch und spielte kein Instrument.
Als Heinrich seine Braut zum ersten Mal sah, gefiel sie ihm nicht, verächtlich sprach er von der "flandrische Stute" (Holbein hatte ihr zu sehr geschmeichelt), sie hatte im ganzen Gesicht Pockennarben (die im Bild nicht zu sehen waren) und war schlecht gekleidet (Heinrich ließ sie bald mit französischer Mode einkleiden).
Heinrich ließ die Ehe schon am 9. Juli 1540 annullieren, sechs Monate nach der Hochzeit. Als sich Anna sofort zur Scheidung bereit erklärte, stattete der erfreute Heinrich Anna mit einigen Titeln und Rechten aus (die Ehe blieb kinderlos). Anna erhielt 3.000 Pfund Sterling Jahresrente und die Bezeichnung "Schwester des Königs" und lebte bis zu ihrem Tode in England.
Anna von Kleve verstarb 1557 an einem Krebsleidenleiden.