Anna Amalie, Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach
Anna Amalie, Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach (*24. Oktober 1739 in Wolfenbüttel; † 10. April 1807 in Weimar) war eine deutsche Herzogin und Komponistin.Anna Amalie war die Tochter von Karl I, dem Herzog von Braunschweig, und die Nichte von Friedrich dem Grossen. Mit sechzehn heiratete sie Ernst August II. Konstantin von Sachsen-Weimar-Eisenach, dem sie in kurzem Abstand zwei Söhne gebar. 1758 starb ihr Mann, und sie übernahm die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn, Erbprinz Karl August (Sachsen).
Obwohl die Regierungspflichten schwer auf ihr lasteten, pflegte sie als Ausgleich die Musik. Sie liess sich von Ernst Wilhelm Wolf in Komposition und Klavier unterrichten. Ihre musikalischen Salons waren weitherum berühmt. 1775 wurde ihr Sohn volljährig und übernahm die Regierungsgeschäfte, während sich Anna Amalie nun voll und ganz den Künsten widmete. Sie gründete u.A. das Deutsche Schauspiel in Weimar und initiierte die Weimarer Museen. Künstler wie Johann Gottfried von Herder, Christoph Martin Wieland, Christian F. D. Schubart und später Johann Wolfgang von Goethe gediehen unter ihren Fittichen.
Ab 1788 begab sie sich nach Italien, wo sie bis 1790 die bildenden Künste und Musik studierte. Um 1799 verfasste sie ein musiktheoretisches Werk, das heute als verschollen gilt.
Obwohl sich Anna Amalie selbst nicht als Komponistin betrachtete, verfügte sie über eine solide Ausbildung und ein ausgeprägtes Stilgefühl, von denen ihre Musik zeugt.
Die Forschungsbibliothek Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar ist nach ihr benannt.