Zwölftonmusik
Zwölftonmusik oder Dodekaphonie ist eine von Arnold Schönberg begründete Musikrichtung, die zur atonalen Musik (oder Atonalität) gehört, welche ab 1908 von den Komponisten der Zweiten Wiener Schule (siehe auch Anton Webern und Alban Berg) entwickelt wurde.
Die Zwölftonmusik ist im Grunde keine Musikrichtung oder Stil (wie z.B. Impressionismus), sondern eine musikalische Technik.
Bestimmendes Element der Zwölftonmusik sind Sequenzen, ausgehend von so genannten Zwölftonreihen, in denen alle 12 Halbtöne einer Oktave gleich oft vorkommen, wobei Repetitionen nicht gezählt werden (Die strenge Regel lautet: "Kein Ton der Reihe darf wiederholt werden, bevor nicht die anderen elf erklungen sind"). Die Töne der Oktave werden demnach dabei im Gegensatz zur traditionellen tonalen Musik als völlig gleichberechtigt angesehen, wodurch Begriffe wie Konsonanz, Dissonanz und Tonart ihre Bedeutung verlieren. Durch diese radikale Abkehr von zentralen Konzepten der traditionellen Musik (vereinfacht gesagt: "Wohlklang"), sorgte die Zwölftonmusik anfänglich für heftige Erregung beim Publikum. Die Empörung hat sich im weiteren Lauf der Musikgeschichte zwar gelegt, jedoch vielleicht mehr durch die Abkehr des breiten Publikums von der zeitgenössischen Konzertmusik als durch die Verarbeitung und Aufnahme der neuen Ideen.
Nahezu gleichzeitig mit der Erfindung der Zwölftonreihe durch Arnold Schönberg entwickelte Joseph Matthias Hauer sein Modell der Tropen.
Zwölftonmusik kann auch eine Bezeichnung des Tonsystems sein, zur Unterscheidung von der Zehntonmusik oder auch der Neuntonmusik