Ultramarinblau
Ultramarinblau ist das Blau, das am äußersten kurzwelligen Ende des Farbspektrums liegt.Beständiges Ultramarinblau ist sehr kostbar, weil in der Natur zwar "flüchtiges" Blau, etwa in Form des blauen Himmels oder des blau schimmernden Wassers, häufig zu sehen ist - und damit zum Beispiel in der Malerei eine große Rolle spielt -, ein beständiger und werkstofftauglicher blauer Farbstoff in der Natur jedoch recht selten ist. Dies gilt insbesondere, wenn relativ reine Blautöne erreicht werden sollen, die weder einen Stich in das Violette (Bsp.:Farbstoff im Blaukraut, in der Heidelbeere) noch in das Grünliche (Bsp.: Grünspan) in sich tragen.
Blaues Licht ist wesentlich energiereicher als rotes Licht. Weil energiereichere Strahlen, wenn sie auf einen Körper treffen, generell die Eigenschaft haben, tiefer einzudringen, treten sie auch eher in Wechselwirkung mit dem bestrahlten Stoff, so dass blaue, und damit energiereichere Strahlen eher absorbiert und damit "verschluckt" werden. Reflektiert werden eher die roten Strahlen. Bei einem blauen Gegenstand ist es aber genau umgekehrt, da alle roten und grünen Strahlen absorbiert werden müssen, damit der Blauton hervortritt. Weil das so selten vorkommt, war festes Blau, wie alles Seltene, kostbar.
Natürliches Ultramarinblau liefert der Lapislazuli, der ein komplexes schwefelhaltiges Aluminium-Silikat ist, das nur an einer einzigen Fundstelle im Norden Afghanistans in guter Qualität vorkommt.
Die Herstellung von künstlichem Ultramarinblau-Pigment war deshalb lang ein sehr komplizierter, aber Gewinn bringender Prozess. Ein französischer Ausschuss setzte noch im Jahre 1824 einen hohen Preis für denjenigen aus, der ein Verfahren zur künstlichen Herstellung von Ultramarinblau entwickeln könnte.
Der Durchbruch zur Herstellung künstlichen Ultramarinblaus gelang schließlich Carl Leverkus, der durch die Entdeckung dieses Verfahrens reich wurde.