Trickle-Down-Effect
Unter dem Trickle-Down-Effect versteht man einen wirtschaftlichen Prozess. Es wird angenommen, dass bei genügend Kapitalrendite der Wirtschaft auch für jene Teile der Gesellschaft genügend Wohlstand herrscht, die ursprünglich nicht über Kapital verfügen.Dies beruht darauf, dass Personen mit großem Vermögen und genügend Gewinn mehr investieren, wodurch die unteren Bevölkerungsschichten Aufträge und Löhne bekommen.
Der Effekt wird vor allem von Globalisierungsgegnern bestritten. Die Investitionen würden immer dorthin gehen, wo der Nutzen für die sozial Schwächeren am geringsten sei. Dies sei vor allem durch die Globalisierung zu einem Problem geworden.
Ein historischer Beleg dafür, dass der Trickle-Down-Effect seine Existenzberechtigung hat, ist z.B. Friedrich II. (Brandenburg). Im Antimachiavell beschreibt er, was passieren würde, wenn die Vermögenden nicht in Kultur- und Luxusgüter investieren würden: "Die Folge wäre eine bedenkliche Entkräftung und Schwächung des Staatskörpers; das Geld überflüssig geworden, verbliebe in den Truhen der Reichen, der Handel schliefe ein, die Fabriken verfielen aus Mangel an Absatz, die Industrie ginge zugrunde, die reichen Familien blieben andauernd reich, für die Bedürftigen gäb's keine Aussicht, sich jemals aus ihrem Elend emporzuarbeiten."
Der Effekt ist auch ein Gegenargument zur direkten staatlichen Umverteilung des Vermögens zu den sozial Schwächeren. (siehe Sozialstaat) Die Umverteilung wirkt dem Effekt entgegen, da sie das Investitionskapital verringert.