Sicherheitsgurt
Ein Sicherheitsgurt ist eine Sicherheitseinrichtung in Automobilen, Flugzeugen oder anderen Verkehrsmitteln. Die Fahrzeuginsassen werden dabei im Falle von Bremsmanövern von stabilen, mit der Karosserie verbundenen Bändern gehalten und können so nicht durch das Fahrzeug geschleudert werden. Der Sicherheitsbonus der Knautschzone kommt so auch den Insassen zugute. Zudem dehnen sich die Gurte bei einem Crash, wodurch der Verlangsamungsweg für den Insassen nochmals wächst.
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2 Sicherheitsgurte im Straßenverkehr |
Je nach Anzahl der Punkte, an denen der Insasse mit der Karosserie verbunden ist, teilt man die Gurte in 2-Punkt bis Sechs-Punktgurte ein:
Dies wird bei Fünf- und Sechspunktgurten durch einen bzw. zwei Schrittgurte verhindert.
Wegen des stark eingeschränkten Bewegungsspielraumes und der reduzierten Bequemlichkeit werden in Fahrzeugen, die für den Straßenverkehr vorgesehen sind, Drei-Punkt-Gurte verwendet, bei Fahrzeugen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen wie etwa Rennfahrzeugen werden Fünf- oder Sechspunktgurte eingesetzt.
Vorreiter für Gurte in der Fahrzeugtechnik war Volvo, der in seinen Fahrzeugen ab 1957 Sicherheitsgurte serienmäßig einbaute. Ursprünglich waren es Zweipunktgurte, die jeweils vom Türsteher über die Schulter schräg nach unten zum Kardantunnel führten. Es bestand aber die Gefahr des darunter Durchrutschens.
Die heutigen Gurte sind wesentlich komfortabler, sie sind auf die jeweilige Schulterhöhe einstellbar, sowie aufrollbar. Im Falle des Ansprechens der Gurte wird ein Aufrollautomat aktiv, so dass die Gurte freie Beweglichkeit der Insassen ermöglichen.
Ist es in den meisten Fällen Bequemlichkeit, dass man sich nicht anschnallt, so hört auch immer wieder als Kontra, dass der Gurt im Falle eines Fahrzeugbrandes hinderlich sei, das Fahrzeug zu verlassen. Die Befürworter zeigen jedoch die geringe Wahrscheinlichkeit eines Brandes gegenüber einem Auffahrunfall und der Gefahr des Herausgeschleudertwerdens aus dem Fahrzeug. Auch das Sicherheitssystem Airbag schützt nur im korrekten Abstand zum Lenkrad, zusammen mit dem Sicherheitsgurt. Unangeschnallte Fahrer sind durch den mit hoher Geschwindigkeit (ca. 300 km/h) auslösenden Airbag zusätzlich gefährdet (im Extremfall Genickbruch) oder Submarining = Durchtauchen unter den aufgeblasenen Airbag.
Siehe auch: Themenliste Straßenverkehr, Themenliste FahrzeugtechnikTypen
Zweipunktgurt
In der Regel Beckengurt. Sie werden im Flugzeug eingesetzt in seltenen Ausnahmefällen (in Verbindung mit einem 3-Punkt-Gurt auch Schulter-Beckengurt). Als Schultergurt wurde er früher auch in Autos eingebaut.Dreipunktgurt
Der übliche Gurt im Auto. Geht über das Becken zur Schnalle und von dort über die gegenüberliegende Schulter.Vierpunktgurt
In der Regel als Hosenträgergurt realisiert. Hat leider in der Praxis den Nachteil, dass bei Crashs der Beckengurt nach oben gezogen wird und man dadurch leichter unter dem Gurt durchrutschen kann.Sicherheitsgurte im Straßenverkehr
Für PKW ist er in Deutschland seit 1969 auf Vordersitzen, seit 1977 auf Rücksitzen (Lkw seit 1992, Reisebusse seit 1999), in Österreich seit 1976 vorne und seit 1984 hinten vorgeschrieben. Auch in der Schweiz ist es ähnlich lang vorgeschrieben.Rechtliches
In Österreich wird zwar das Nichtanschnallen kaum geahndet. Anders schaut es im Falle eines Unfalles aus. Bei Nichtanschnallen wird kein oder nur ein Teil des sonst zustehenden Schmerzensgeldes von der Kfz-Haftpflichtversicherung bezahlt. Jeder Fahrzeuginsasse ist für sich selbst verantwortlich, d.h. es wird nicht der Fahrer verantwortlich gemacht, wenn ein anderer Insasse nicht angeschnallt ist. Eine Ausnahme bilden dabei Kinder.