Seismik
Die Seismik gehört zur Angewandten Geophysik und beinhaltet Verfahren, welche die Erdkruste mittels künstlich erzeugte Schallwellen erforscht. Man unterscheidet zwischen Landseismik, die an Land angewendet wird, und Seeseismik, die auf Wasserflächen Anwendung findet. Im Gegensatz hierzu beschäftigt sich die Seismologie mit dem Aufbau des Erdinneren und der Erdbebenforschung.In der Landseismik werden hauptsächlich zwei Methoden eingesetzt:
- Reflexionsseismik: Messung und Interpretation der Laufzeiten von seismischen Wellen, die an Trennschichten im Untergrund reflektiert werden. Reflexionen treten auf, wenn sich die Impedanz im Untergrund ändert.
- Refraktionsseismik: Messung und Interpretation der Laufzeiten von seismischen Wellen, die an Trennschichten im Untergrund gebrochen (refraktiert) werden und sich dann als Kopfwelle entlang dieser Trennschichten fortpflanzen.
In Spezialanwendungen beispielsweise bei Bohrlochmessungen können Schallquellen oder Aufnehmer auch vertikal angeordnet werden (VSP: Vertical Seismic Profiling).
In der Seeseismik werden ebenfalls zwei Methoden eingesetzt:
- Reflexionsseismik findet die stärkste Verbreitung, vor allem bei der offshore Suche nach Erdöl und Erdgas.
- Refraktionsseismik wird nur bei Spezialuntersuchungen beispielsweise der Mohorovicic-Diskontinuität eingesetzt.
Messungen können auch gemischt an Land und See durchgeführt werden. Dazu werden an Land beispielsweise Geophone installiert, während im Wasser Hydrophone verwendet werden. Auf diese Weise kann in Swamps oder Wattengebieten gearbeitet werden.
Für spezielle Aufgaben können auch sogenannte OBS (Ocean Bottom Seismometer) auf dem Meeresgrund versenkt werden und die Schallwellen registrieren.