Schädel-Hirn-Trauma
Als Schädel-Hirn-Trauma (auch SHT) bezeichnet man jede Verletzung des Schädels mit Hirnbeteiligung, aber keine reinen Schädelfrakturen oder Kopfplatzwunden. Klassisch teilt man das Schädel-Hirn-Trauma in 3 Grade ein. Die commotio cerebri, die contusio cerebri und die compressio cerebri.Die commotio cerebri (Gehirnerschütterung) ist als eine leichte, gedeckte Hirnverletzung mit Bewusstlosigkeit bis zu einer Stunde definiert. Sie heilt immer vollständig aus. Die Patienten haben in der Regel lediglich eine retrograde Amnesie und Übelkeit zu beklagen.
Alle Verletzungen mit Bewusstlosigkeit länger als eine Stunde werden als contusio cerebri bezeichnet. Sie geht mit irreversiblen anatomischen Veränderungen des Hirngewebes einher. Die wichtigsten Symptome sind eine lang andauernde Bewusstlosigkeit (Stunden bis Tage), zerebrale Herdsymptome und bleibende Schäden, die von sehr geringem Ausmaß bis hin zum apallischen Syndrom reichen können.
Unter compressio cerebri versteht man eine Einklemmung des Gehirns durch Blutungen, Ödeme oder ähnliche Vorgänge. Hierbei sollte man bedenken, dass das Gehirn der einzige große Körperteil des Menschen ist, der fast vollständig von Knochen umgeben ist. Dieser besondere Schutz kann jedoch bei solchen raumfordernden Prozessen gleichzeitig zur Gefahr werden, da somit das gesamte Gehirn unter dem Druckanstieg und der folgenden Einklemmung leiden kann. Die Folge ist oftmals ein lang andauerndes Koma, ein komaähnlicher Zustand oder gar der Tod.
Eine neuere Einteilung orientiert sich nicht mehr an der Ursache (commotio, contusio, compressio) sondern an der Dauer der Bewusslosigkeit. Allerdings ist die Einteilung nicht einheitlich. In verschiedener Literatur sind 3 – 4 Grade beschrieben, die sich in etwa an den o.a. drei historischen Einteilungen orientieren. Diese Einteilung hat sich jedoch noch immer nicht durchgesetzt.