Pseudologie
Pseudologie (v. griech.: pseudos falsch; logos Rede) ist das krankhafte Verlangen eines Menschen zu lügen. Motivation ist meist Geltungssucht oder Hysterie.Berühmte Pseudologen:
Pseudologia phantastica bezeichnet in der Psychiatrie den Drang zum krankhaften Lügen und Übertreiben. Sie wird auch Münchhausen-Syndrom genannt.
Die Pseudologia phantastica gilt als so genannte "abnorme Variation des seelischen Wesens"; das bedeutet, eine beim Menschen gewöhnliche Charaktereigenschaft, hier nämlich der Drang zur Selbstarstellung, ist in einem extremen Maß übersteigert. Behandlungsbedürftig gilt sie erst, wenn der Betroffene durch sie einen hohen Leidensdruck erfährt, etwa weil er
- in ständigen Konflikt mit seiner Umwelt lebt.
- psychosomatische Symptome entwickelt.
- sich selbst schädigt.
Problematisch wird es, stellt sein Umfeld die Realität, wie sie der Betroffene glaubhaft darzustellen versucht, permanent in Frage. Er wird als "versponnen" gemieden und sozial isoliert. Sein krankhaft gesteigertes Bedürfnis nach Anerkennung wird nicht befriedigt.
Es kann zu psychosomatischen Begleiterscheinungen kommen, wie Schwindel, Herzschmerzen, Lähmungsgefühl oder psychogenen Anfällen. Die von einer Konversionneurose (veraltet: Hysterie) betroffenen Menschen erhoffen sich von subjektiv gefühlten Symptomen die für ihr Selbstbild nötige Aufmerksamkeit.
Im - seltenen - Extremfall täuschen sie Krankheitsbilder vor, um langwierige Behandlungen oder gar Operationen einzufordern. Beispielsweise spüren sie die ihnen bekannten Zeichen eines Herzinfakts, oder sie schlucken Glasscherben.
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