Produkt (Wirtschaft)
Der Begriff Produkt charakterisiert ein Wirtschaftsgut nach seiner Stellung im Wertschöpfungsprozess als das geplante Ergebnis eines betrieblichen Leistungsprozesses, d.h als Output. Hierbei kann es sich um ein Sachgut oder um eine Dienstleistung handeln. Wirtschaftsgüter, die in einen Produktionsprozess eingehen (Input), werden in dieser Sicht nicht als Produkte, sondern als Produktionsfaktoren, Vorleistungen oder als Material bezeichnet.Nicht nur Sachgüter wie Autos, Möbel oder Bier werden als Produkte bezeichnet, auch Dienstleistungsanbieter bezeichnet die von ihnen erbrachten Leistungen als ihre Produkte. So bezeichnet etwa eine Bank die von ihr angebotenen Standardleistungen und Anlageinstrumente als ihre Produkte und eine Eisenbahngesellschaft bezeichnet die verschiedenen Arten von Zugverbindungen (IC, ICE etc.) als Produkte. Gemeint ist hierbei aufgrund des Wiederholcharakters der Leistungserbringung nicht die einzelne Leistungseinheit sondern die Leistungsart, auf deren Hervorbringung ein Prozess gerichtet ist.
Die Fähigkeit eines Produktes, die vom Kunden geforderten oder erwarteten Anforderungen (Qualitätsforderung) zu erfüllen, wird als Qualität bezeichnet. Die Planung der Produktqualität erfolgt im Rahmen des Produktentwicklungsprozesses. Die vom Kunden erfahrene totale Produktqualität (auch als Integralqualität bezeichnet) leitet sich gesamtheitlich aus der Entwurfsqualität, der Fertigungsqualität, der Logistikqualität und der Servicequalität ab.
Das von einem Unternehmen angebotene Produktprogramm umfasst neben den selbst gefertigten Erzeugnissen auch Handelsware. Das Erzeugnisprogramm wiederum wird regelmäßig nur zum Teil als Endprodukt am Markt angeboten. Zahlreiche Zwischenprodukte, die aus innerbetrieblichen Leistungsprozessen hervorgehen, sind nicht für die Verwertung am Markt, sondern zur Weiterverarbeitung bestimmt und gehen im Zuge dessen als eigenständiges Wirtschaftsgut wieder unter.
Das Produktionsprogramm schließlich bestimmt die in einer Periode zu produzierenden Zwischen- und Endprodukte nach Art und Menge. Dabei werden die für den Verkauf bestimmten Endproduktmengen einschließlich der Handelsware als Primärbedarf (oder unabängiger Bedarf) und der Bedarf an Zwischenerzeugnissen als Sekundärbedarf oder abgeleiteter Bedarf bezeichnet.
Neu entwickelte und am Markt angebotene Produkte werde als Produktinnovationen bezeichnet. Sie unterliegen oftmals einem ausgeprägten Produktlebenszyklus.
In Zeiten der Globalisierung wird Endprodukten für Konsumenten häufig eine Marke übergestülpt, die in ihrer Marketingbedeutung die des Produktes oft weit übersteigt.
Siehe auch: Produktdesign, Gebrauchsanleitung