Periheldrehung
Unter Periheldrehung versteht man die Verschiebung des sonnennächsten Punktes (Perihel) einer Planetenbahn. Diese Verschiebung entsteht, weil die Planeten nicht ungestört um die Sonne auf ellipsenförmigen Umlaufbahnen "kreisen". Zum Einen wirkt die Gravitation der anderen Planeten störend, zum Anderen "zerren" alle Planeten an der Sonne, so dass diese nicht völlig im Zentrum des Planetensystems ruht. Als Ergebnis wird die ellipsenförmige Umlaufbahn überlagert von einer allgemeinen Rotation der gesamten Ellipse entlang der Ekliptik. Daraus resultiert eine rosettenartige Bewegung der Planeten um die Sonne.
Die Planetenbahnen waren zunächst empirisch durch die Keplerschen Gesetze beschrieben. Diese geometrische Beschreibung konnte die Ellipsenform der Planetenbahnen erklären, jedoch nicht die Periheldrehung.
Eine recht präzise Erklärung wurde Mitte des 17. Jhd. durch Isaac Newtons Gravitationstherorie gegeben, indem die Schwerkraftwirkung der anderen Planeten miteinbezogen wurde. Diese ergaben für den Merkur eine Periheldrehung von 532" pro 100 Jahre. Bei der genauen Beobachtung der Periheldrehung ergaben sich aber immer noch Abweichungen, sodass ein bislang unbekannter Planet vermutet wurde.
Erst mit der Allgemeinen Relativitätstheorie, die die Gravitation als Krümmung der Raumzeit deutet, konnten die unerklärt gebliebenen 43" pro 100 Jahre erklärt werden.