Orthoptik
Orthoptik ist eine Untergruppe der Augenheilkunde und beschäftigt sich mit der Pathologie und Physiologie des Binokularsehens (beidäugigen Sehens).Orthoptische Abteilungen findet man an Unikliniken, größeren Augenkliniken und in einigen Augenarztpraxen. In diesen Abteilungen arbeiten Orthoptistinnen. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der Diagnostik und Therapie von Schiel-Erkrankungen.
Hier ist besonders die Differenzierung zwischen Schielformen mit Binokularsehen von denen ohne Binokularsehen wichtig. Bei den Schielformen mit Binokularsehen geht es im weiteren um die Diagnostik - paretisches Schielen oder Begleitschielen - und insbesondere bei den Augenmuskelparesen um die Einleitung weiterer diagnostischer Untersuchungen (meist MRT) zur Ursachenforschung. Im zweiten geht es um die Therapie von Doppelbildern durch Prismen, in Einzelfällen Übungen oder Schiel-Operationen. Auch Kopfschmerzen und/oder Übelkeit können eine Störung im beidäugigen Sehen zur Ursache haben.
Die Behandlung von Schielformen ohne beidäugiges Sehen (z. B. frühkindliches Innenschielen) ist vor allem im Kindesalter wichtig. Durch die Bevorzugung eines Auges zur Fixation kann es nämlich bis zum 12. Lebensjahr zu einer Schwachsichtigkeit des geführten Auges kommen, die durch das stunden- oder tageweise Abkleben des guten Auges durch die Orthoptistin therapiert werden muss. Dies ist die auch zu den Aufgaben der Orthoptistin gehörende Pleoptik.
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