Nottinghamshire
Nottinghamshire (spr. -hamschir, Notts) ist eine Grafschaft im mittleren England mit knapp über einer Millionen Einwohnern (2002). Verwaltungssitz ist die Stadt Nottingham.
Mit Ausnahme des nördlichen Teils, welcher sich an die Marschebene von York und Lincoln anschließt, des breiten Trenttals
und des fruchtbaren Belvoirthals ist Nottinghamshire ein Hügelland, nach Westen zu, an der Grenze von Derbyshire, durch den Peak gebirgig; im Süden liegen die Wolds, ein Heidebezirk, und im Osten der ehemals bedeutende und berühmte, jetzt aber großenteils ausgerottete Sherwoodwald; die höher gelegenen Gegenden sind teilweise noch jetzt reich bewaldet. Hauptfluss ist der Trent.
Der Boden ist außerordentlich fruchtbar. Das milde Klima und die reiche Bewässerung bedingen einen außergewöhnlichen Produktenreichtum. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwerbsquellen des Landes. Von der Oberfläche sind 41 Prozent unter dem Pflug, und 38 Prozent bestehen aus Weideland; 1887 zählte man 20.982 Ackerpferde, 84.874 Rinder, 225.176 Schafe und 24.257 Schweine.
Das Mineralreich liefert Steinkohlen (1885: 5.285.178 Tonnen), Eisen (83.090 Tonnen), etwas Blei, Galmei und Alabaster. Auch der Handel mit Getreide, Malz und Vieh ist sehr bedeutend und nicht minder lebhaft die Industrie. Im Jahr 1881 beschäftigte die Spitzenfabrikation 22.228, Strumpfwirkerei 14.155, Baumwollspinnerei 3277, der Bau von Maschinen 3538 und die Eisen- und Stahlindustrie 4646 Arbeiter. Hauptstadt ist Nottingham.
Geschichte (1888)
1881 umfaßte Nottinghamshire 2136 km² mit 391.815 Einwohnern.
Dieser Artikel basiert auf einem Text aus Meyers Konversationslexikon, 1888