Neil Postman
Neil Postman (* 8. März 1931 in New York City; † 5. Oktober 2003 in Flushing bei New York) war ein US-amerikanischer Medienwissenschaftler und scharfer Kritiker des Fernsehens.
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Postman war seit 1959 Professor für Kommunikationswissenschaft und "Medien-Ökologie", bei der Medien als Umwelt betrachtet werden, an der New Yorker Universität.
Seine Karriere begann er jedoch als Volksschullehrer.
1976 gestaltete er für CBS eine Fernsehserie, in der er Schülern Wissen vermittelte.
1986 erhielt Postman den George-Orwell-Preis für Klarheit in der Sprache.
Postman war ein scharfer Kritiker der "Neuen Medien".
Er verstand Medium als eine Form, in der Informationen verpackt und vermittelt werden; als eine Art Ersatzsprache, die einen Inhalt auf eine ganz bestimmte Art und Weise übersetzt. Bezogen auf den Gebrauch von technischen Geräten ist ein Medium 1. die Art und Weise des Gebrauchs des Gerätes, 2. die soziale und intellektuelle Umwelt, die beim Gebrauch des Gerätes vom Gerät hervorgebracht wird.
Er vertrat die These, dass das Fernsehen die Urteilsbildung der Bürger gefährde und der Zwang zur Bebilderung zu einer Entleerung der Inhalte von Politik und Kultur führe.
Er prägte dafür den Begriff "Infotainment".
Bei seiner Argumentationsführung spielten zunächst die Wirkungsweisen der Fernsehbilder eine wichtige Rolle. So ging er davon aus, dass sie ausschließlich ästhetische Reaktionen provozierten und dass das Fernsehen das Entstehen von Ideen unterdrücke, um den Wertmaßstäben des Showgeschäftes zu genügen. Somit weiche logisches Denken Emotionalität und Oberflächlichkeit.
Weiter war die große Resonanz des Fernsehens von Wichtigkeit. Die Art, wie das Fernsehen die Welt in Szene setze, würde zum Modell dafür, wie die Welt aussehen solle. Die Folgen davon seien einmal „Surrealismus der Fernsehinformation“, weiter, dass sich das Entertainment auch auf andere Bereiche des Lebens außerhalb des Bildschirms erstrecke.
Postman kritisierte das Fernsehen als ein Medium der totalen Enthüllung, bei dem auch private und intime Bereiche des Lebens offengelegt würden. Als Gefahr dieses Aspektes benennt er den Zusammenbruch von moralischen Verhaltensregeln, speziell aber den Abbau des Schamgefühls.
Da es sich bei diesem Medium um eines handle, bei dem die Darstellung den Eindruck vermittle, die Ereignisse geschähen augenblicklich, erzeugt es eine (für Erwachsene untypische) Bestrebung direkter Bedürfnisbefriedigung und kindliche Gleichgültigkeit.
Leben
Werke
Siehe auch: Luddismus