Necmettin Erbakan
Necmettin Erbakan (geboren am 29. Oktober 1926 in Sinop) ist ein türkischer islamistischer Politiker. 1953 Promotion an der Technischen Hochschule Aachen zum Thema: Theorie über die Vorgänge bis zur Zündung im Dieselmotor, 1965 Professur an der Technischen Universität Istanbul. Er war vom Juni 1996 bis zum Juni 1997 Ministerpräsident der Türkei. Er ist verheiratet und hat 3 Kinder.1970 gründete er die erste Partei der Milli Görüş-Bewegung, die Milli Nizam Partisi (MNP), die bereits 1971 wieder verboten wurde. 1973 wurde mit dem MNP-Kader die Milli Selamet Partisi (MSP) gegründet, mit der Erbakan von 1974–1978 in drei verschiedenen Koalitionen stellvertretender Ministerpräsident war.
Nach dem Militärputsch vom 12 September 1980 wurde er inhaftiert und 1982 gegen ihn sein erstes zehnjähriges Politikverbot verhängt, das allerdings schon 1987 durch ein Referendum beendet wurde. Im selben Jahr wurde Erbakan zum Vorsitzenden der Refah Partisi (RP) gewählt, mit der er von 1996 bis 1997 Ministerpräsident war. Seine Koalitionsregierung, geriet mit ihrer Politik schnell in Widerspruch zu der von Kemal Atatürk begründeten laizistischen Staatsdoktrin, als deren Stützen sich vor allem die Militärs sehen. Am 30. Juni 1997 mußte er auf Druck der Militärs zurücktreten, die RP wurde verboten und Erbakan erhielt erneut ein fünfjähriges Politikverbot.
Erbakan ist seit 2003 Vorsitzender der Saadet partisi, der kleineren und extremeren der beiden Nachfolgeparteien der RP.