Nagel (Anatomie)
Als Nagel wird bei Primaten eine gewölbte, durchscheinende Keratinplatte auf der Oberseite der Finger- oder Zehenspitze bezeichnet, die einerseits dem Schutz der Fingerkuppen, andererseits der Unterstützung der Greiffunktion dient.Der Nagel liegt dem Nagelbett auf und ist mit diesem aureichend fest verbunden, um sie als wirksame Kratz- und Ritz- und Zupfwerkzeuge einsetzen zu können. Zu diesem Zweck ist die Dermis ("Lederhaut") auch fest mit dem Periost ("Knochenhaut") der darunterliegenden Knochen verbunden und fehlt eine subkutane Fettschicht. Wie wichtig der Nagel für diese Funktionen ist, wird auch an der vorhandenen dichten sensiblen Innervierung erkennbar - wie jeder aus eigener Erfahrung weiß, der sich schon einmal einen Fremdkörper unter den Nagel eingezogen hat.
Nägel bestehen aus 100 bis 150 unregelmäßig übereinander geschichteten Lagen von Hornzellen und sind zwischen 0,5 und 0,7 mm stark.
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2 Erkrankungen der Nägel 3 Siehe auch 4 Weblinks |
Nagelbildung und -wachstum
Die verschiedenen Nägel wachsen unterschiedlich schnell. Während menschliche Zehennägel nur etwa 1 mm pro Monat wachsen, benötigen Fingernägel im Schnitt dafür nur eine Woche, wobei der Nagel am Mittelfinger am schnellsten und der am Daumen am langsamsten wächst. Ursache für das Nagelwachstum sind Verhornungsprozesse tief hinter dem Nagelfalz. Das verhornte Keratin wird dabei langsam nach vorne geschoben.
Als Merkregel gilt: Betrifft eine Störung die Nagelmatrix, so wächst die Nagelläsion aus. Betrifft sie das Nagelbett, handelt es sich um eine ortsbeständige Läsion.Erkrankungen der Nägel
Finger- und Zehennägel können durch eine Reihe von Krankheiten geschädigt werden. Eines der mit am häufigsten und fast nur von Frauen geschilderten Probleme betrifft die zu weichen und brüchigen Nägel: Die Ursache dafür ist im Wesentlichen unbekannt, dürfte in einer vielleicht sogar übertriebenen Handhygiene oder der zu häufigen Verwendung von Nagellackentferner liegen, da dadurch die Nägel leicht entfettet werden.