Musashi Miyamoto
Miyamoto Musashi (jap. 宮本 武蔵) (* 1584; † 19. Mai 1645 in der Höhle Reigendô) war ein bekannter japanischer Samurai.Shinmen Musashi-no-kami Fujiwara Genshin, bekannter unter dem Miyamoto Musashi, wurde im Jahre 1584 in einem Dorf namens Miyamoto in der Provinz Mimasaka geboren.
Musashi wurde schon in jungen Jahren eine ungestüme Wildheit nachgesagt. So soll er mit dreizehn Jahren seinen ersten Gegner, Arima Kihei, ein im Kampf mit Schwert und Speer geübter Samurai, erschlagen haben. Der Junge warf den Mann zu Boden und schmetterte ihm anschließend einen Stock auf den Kopf. Im Alter von etwa sechzehn Jahren verließ Musashi seine Heimat, um sich auf "Kriegerwallfahrt" zu begeben - eine Reise, die ihn quer durch das alte Japan führte, während der er in sechs Kriegen mitzog, etliche Kämpfe austrug und die für ihn im Alter von fünfzig Jahren endlich ein Ende fand.
In den meisten Erzählungen und Berichten über Musashi findet eine Sache immer besondere Erwähnung: im Gegensatz zu seinen Gegnern kämpfte Musashi mit zwei statt mit einem Schwert. Seit der Sengoku-Periode (1467-1568) war es üblich, daß Bushi zwei Schwerter in Form des Dai sho-Paares (groß-klein) trugen. Das Dai sho bestand aus einem längeren Kampfschwert und einem Kurzschwert oder Dolch, wobei die kürzere Waffe im Falle eines Verlustes oder Defektes im Gefecht das Kampfschwert ersetzen sollte. Der gleichzeitige Einsatz beider Waffen war zwar nicht unbekannt, üblich blieb jedoch die ausschließliche Führung des Langschwertes. Musashi selbst schrieb über seinen Kampfstil:
".. sich der Wirksamkeit der beiden Schwerter bewußt zu werden ? darum geht es in der Nito ryu...denn wahr ist, daß man alle Waffen, die man besitzt, gebrauchen sollte, statt sein Leben wegzuwerfen. Zu sterben, mit einer unbenutzten Waffe in seinem Gürtel, daß wäre bedauerlich."
Er nannte diesen von ihm begründeten Stil "Niten-ichiryû" ("die eine Schule von den zwei Himmeln").
Wo Musashi seine Schwertkunst erlernte, ist unklar, wahrscheinlich ist aber, dass er von einem Schüler seines Vaters Munisai unterrichtet wurde. Bekannt wurde jedenfalls, dass er eines Tages in der Hauptstadt Kyoto in der Yoshioka-Schule erschien, um Genugtuung dafür zu fordern, dass einer der Yoshioka-Meister Munisai besiegt hatte. Die Geschichte berichtet, dass Musashi aus diesem Kampf als Sieger hervorging.
Später betätigte Musashi sich auch als Künstler und Handwerker. Seine Arbeiten werden in Japan als höchste Meisterwerke eingeschätzt. Er bemalte Wandschirme und war ein exzellenter Meister der Schreibkunst, er stellte Metallarbeiten her und begründete eine Schule der Stichblatthersteller (jap.: Tsuba), die ihre Stücke nach ihm mit "Niten" signieren.
Musashis Leben endete am 19. Mai 1645 in der Höhle Reigendô. Er hatte sich dorthin zurückgezogen, um sein Gorin-no-sho ("Buch der fünf Ringe") zu schreiben, welches er einige Wochen vor seinem Tode seinem Schüler Terao Magonojo übergab. Das Gorin-no-sho wird auch heute noch von vielen Kampfkünstlern in aller Welt gelesen und findet sogar unter Managern als Lehrbuch der Strategie Anwendung.
Miyamoto Musashi bleibt vor allem durch seine blutige Lebensgeschichte in Erinnerung, wird aber auch als "Kensei", ein Heiliger des Schwertes, verehrt. Seine Lehren finden heutzutage in allen Lebensbereichen als annerkannte Richtlinien und Weisheiten, ebenso wie z.B. Tsunetomos Hagakure, Anwendung.
Musashis Lebensgeschichte wurde in der Neuzeit vor allem durch den von Eiji Yoshikawa geschriebenen Roman "Musashi" bekannt.