Kusai Hussein
Kusai Hussein El-Tikriti (arab. قصي صدام حسين التكريتي) (Qusay, Kusay, SAMPA: kusaI) (* 17. Mai 1967 in Bagdad, † 22. Juli 2003 in Mosul) war das zweitälteste von fünf Kindern Saddam Husseins und dessen erster Frau Sajida Talfah und der zweitmächtigste Mann im Irak. Er leitete die Sicherheits-Sonderpolizei des Iraks.
Nach dem Mord seines Bruders Udai Hussein an einem der Lieblingsleibwächter und Vorkoster des Vaters im Jahr 1988 fiel die Gunst der Nachfolge auf Kusai Hussein und nicht mehr auf seinen älteren Bruder Udai, der für dieses Verbrechen auch vorübergehend in die Schweiz verbannt wurde.
Nach Aussage Abid Hamid Mahmud el-Tikritis, des früheren Privatsekretärs Saddam Husseins, habe dieser sich mit Udai und Kusai Hussein in den Wochen nach Ende der Kampfhandlungen im Irak versteckt gehalten und sich dann nach Syrien abgesetzt.
Die dortigen Behörden wiesen sie aber wieder aus, so dass sie sich weiter im Irak versteckt halten mussten.
Auf dem vom der US-Verteidigungsministerium herausgegebenen Kartenspiel der meistgesuchten Iraker war Qusai auf der Kreuz-Ass-Karte abgebildet (Nr.2). Für einen Tipp auf den Aufenthaltsort wurde eine Belohnung von 15 Millionen US-Dollar in Aussicht gestellt.
Am 22. Juli 2003 wurden er und sein Bruder Udai in der nordirakischen Stadt Mossul bei einem mehrstündigem Gefecht mit amerikanischen Spezialeinheiten sowie Soldaten der 101. Luftlandedivision getötet. Kurz davor hatten die Amerikaner einen Hinweis zum Aufenthaltsort bekommen. Die Soldaten fanden 4 Personen, einschließlich der Brüder, tot auf, außerdem drei weitere verwundete Personen.
Nach Medienberichten (z.B. BBC, New York Times) feierten viele Menschen in Bagdad die Nachricht vom Tod der Brüder, indem sie Schüsse in die Luft abfeuerten. Da die Nachricht aber trotzdem von vielen Irakern anfangs angezweifelt wurde, veröffentlichte das US-Militär zunächst Fotos der Toten und führte später die aufgebahrten und äußerlich wiederhergestellten Leichen den Kamerateams unabhängiger internationaler Medien vor.
Die positiven Reaktionen auf den Tod der Brüder sind vor allem damit zu erklären, dass beide eine grausame Schattenherrschaft neben ihrem Vater führten. Vor allem Udai, der ältere der beiden, fiel oftmals durch menschenverachtende Partys und willkürliche Ermordungen auf.
Westliche Medien begrüßten ebenfalls den Tod der beiden Brüder. George W. Bush sprach von einer "positiven Nachricht".
Siehe auch: Dritter GolfkriegNach dem 3. Golfkrieg