Kollegialitätsprinzip
Das Kollegialitätsprinzip ist das Regierungskonzept der Schweiz. Es gilt auf allen politischen Ebenen (Bund, Kantone und Gemeinden).Die meisten demokratischen Staaten werden nach dem Oppositionsprinzip regiert, das heisst, die Partei oder Koalition mit den meisten Stimmen stellt die Regierung, die anderen Parteien stehen in Opposition dazu.
Im Gegensatz dazu sind im Kollegialitätsprinzip stets alle bedeutenden Parteien in der Regierung vertreten, und diese muss deshalb bereits intern die Differenzen zwischen den verschiedenen Parteistandpunkten bereinigen, um handlungsfähig zu sein.
Als Nachteil dieses Prinzips wird oft die "Politik der lauen Kompromisse" genannt, da kontroverse Themen erst nach eben dieser internen Kompromissbildung Parlament und Volk erreichen können.
Ein weiterer Nachteil ist der, dass ein einmal gebildeter Konsens dann stets gegen aussen von allen Regierungsmitgliedern gemeinsam getragen werden muss. Das heisst, ein Bundesrat kann und wird durch das Kollegialitätsprinzip an (parteipolitischer) Kontur verlieren - er ist mehr Mitglied des Bundesrates als Mitglied seiner Partei.