Kerbela
Kerbela ist eine Stadt im zentralen Irak mit 572.300 Einwohnern (2003). Sie liegt in der gleichnamigen Provinz nahe dem Euphrat (Al Furat), ca. 80 km südlich von Bagdad auf den geografische Koordinaten 32°35' N, 44°05' E.Hier fand anno 680 die berühmte Schlacht von Kerbela statt, die ein zentrales Ereignis für die Zwölfer-Schiiten oder Imamiten ist. Bei einem Aufstand gegen die Omajaden kam fast die ganze Führerschaft der Schiiten ums Leben. Das Grab des als Märtyrer verehrten schiitischen dritten Imam Al-Husain liegt in Kerbela - die Stadt ist daher einer der wichtigsten schiitischen Wallfahrtsorte. Das dortige Aschura-Fest im zehnten islamischen Monat Muharram erinnert an diese Begebenheiten mit Trauerfeiern, rituellen Erzählungen und Prozessionen.
Während der Zeit des Regimes der Baath-Partei im Irak waren Massenpilgerfahrten nach Kerbela verboten. Nach dem Sturz von Saddam durch die US-geführte Besatzungsarmee war die Pilgerfahrt von 2004 die größte seit Jahrzehnten - mit über einer Million Teilnehmern. Sie wurde von mehreren Bombenanschlägen am 2. März überschattet, bei denen fast 300 Pilger getötet und unzählige verletzt wurden.