Kenotaph
Der Kenotaph (lateinisch Cenotaphium, "leeres Grab") ist ein Totenmal, das nur zur Erinnerung an den Verschiedenen errichtet wird, ohne seine Überreste zu beinhalten.Die ersten Kenotaphen waren einfache Grabmäler zum Andenken an solche, deren Gebeine nicht aufgefunden werden konnten; der Glaube gebot, die Manen wenigstens durch diese Fiktion zu sühnen. Bei der Weihe eines solchen Mals wurde der Verstorbene dreimal mit Namen gerufen und eingeladen, in dem leeren Grab seine Wohnung zu nehmen. Dasselbe geschah auch, wenn ein geehrter Toter fern von der Heimat begraben lag. In einem solchen Fall errichteten ihm die Angehörigen oder Mitbürger der Vaterstadt ein bisweilen sehr prachtvolles Ehrenmal. Kenotaph nannte man auch die Grabstätte, welche man für sich und die Seinigen bei Lebzeiten erbauen und einrichten ließ.
aus: Meyers Konversationslexikon von 1888
Siehe auch: Eigelstein