Kós
Kós (kurzes o) ist eine zu den Sporaden gezählte Insel an der Küste von Karien (ital. Stancho, türk. Istanköi), in ihrer Südhälfte mit mittelhohen Gebirgen (bis zu 875 m), aus Schiefern, Kreidekalk und Tertiärschichten bestehend; Fläche: ca. 250 km².Kós war im Altertum berühmt wegen ihres vortrefflichen Weins, ihrer Amphoren, Salben und leichten, durchsichtigen Gewänder (Coae vestes). Sie besaß in der gleichnamigen Hauptstadt eine berühmte Heilanstalt und medizinische Hochschule (Asklepiäon) und war Geburtsort des Hippokrates, des Ptolemaios Philadelphos und des Malers Apelles.
Die ältere Hauptstadt, Astypalaia, ist ihrer Lage nach ungewiß; die spätere, Kós, lag in der Nähe der nordöstlichen Landspitze Skandarion und war mit starken Mauern und einem guten Hafen versehen; ihre Burg ward später Ritterschloß, dann türkische Festung.
Unweit der Stadt hat sich ein bemerkenswertes antikes unterirdisches Quellgebäude mit Zugang und zwei Luftstollen, die Burinna, gut erhalten.
Die Insel gehörte bis Anfang des 20. Jahrhunderts zum türkischen Wilajet Dschesairi Bahri Sefid. Typische Erzeugnisse. Zitronen, Getreide, Baumwolle, Wein und Seide.
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90