Jérôme Bonaparte
Jérôme Bonaparte (* 15. November 1784 in Ajaccio; † 24. Juni 1860 in Schloss Villegenis (bei Paris)) war der jüngste Bruder Napoléon Bonapartes, dem seit 1804 selbstgekrönten Kaiser der Franzosen, und von 1807-1813 König des Königreiches Westphalen.Nachdem sich die französische Expansionspolitik nach 1804 auch auf die rechtsrheinischen deutschen Länder ausweitete, zerschlug Napoléon Selbige und erließ das Edikt, neue, Frankreich gegenüber loyale Staatengebilde zu errichten. Deren höchste Repräsentanten und obersten Administratoren waren in der Majorität ergebene Vertraute, gar Verwandte des Kaisers.
So wurde Jérôme im Jahre 1807 zum König des neugeschaffenen Königreiches Westphalen ernannt, welches Kassel, der einstigen Residenz der Land- und Kurfürsten von Hessen-Kassel, zu seiner Hauptstadt bestimmte und der Ort war, von dem Jérôme aus nun herrschte.
Er residierte im Schloss Wilhelmshöhe im gleichnamigen Bergpark Wilhelmshöhe, der zur damaligen Zeit für die Dauer einiger Jahre, jene der Herrschaft Napoléons über Europa, "Napoléonshöhe" hieß.
Im Volke jedoch war der König sehr beliebt, sodass er von den Kasselänern liebe- und respektvoll als "König Lustig" bezeichnet wurde, welches als Attribut für seine Facon des Herrschens, beziehungweise des Regierens charkteristisch ist.
Nachdem die Herrschaft Napoléons über Europa zusammengebrochen war, für den die Völkerschlacht zu Leipzig im Jahre 1813 als Synonym steht, wurde auch der König Jérôme zu Kassel abgesetzt, sodass erst mit dem Wiener Kongress 1814/1815 wieder eine geregelte Ordnung in die zerstörte Regierungsstruktur wiederhergstellt wurde.