Jäger (Militär)
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2 Entwicklung der Jägertruppe 3 Bundesgrenzschutz |
Die Aufstellung der Jägertruppe war ein Versuch, die Stärken der gegnerischen Einheiten zu kopieren. Dazu wurde der Drill, der für die bisherigen Linientruppen galt, weniger streng angewendet. Bei den Jägern stand nicht das möglichst "automatenhafte" Ausführen von Schieß- und Ladeabläufen in dichten Formationen im Mittelpunkt. Die Jäger sollten vielmehr in lockerer Aufstellung und kleineren Einheiten operieren, die weniger stark an geschlossenen Formationen gebunden waren, dafür aber insbesondere bewachsenes und durchschnittenes Gelände sowie Deckung aller Art besser ausnutzten. Jägereinheiten operierten vergleichsweise unabhängig, Befehlshierarchien wurden verflacht, Entscheidungen auf untere Ebenen verlagert. Der einzelne Jäger sollte in der Lage sein, selbstständig Ziele anzuvisieren, im Gegensatz zur Linientruppe, bei deren Kampf es vor allem darum ging, dem Gegner aus der dichten Formation mit einem weitgehend ungezielten Kugelhagel einzudecken.
Dieser Ansatz schlug sich auch in der Ausrüstung nieder: Jäger kämpften mit Gewehren, die sich aus Jagdwaffen entwickelt hatten und ein genaueres Zielen ermöglichten als die üblichen Infanteriegewehre der Zeit. Jägereinheiten verfügten außerdem über eine weitaus geringere Menge an Ausrüstung, was einerseits den weitgehenden Verzicht auf Bagagewagen ermöglichte und damit die Bewegungsfähigkeit in unwegsamen Gelände erhöhte, andererseits Probleme bei Unterbringung und Versorgung der Truppe aufwarf.
Eine Vielzahl der frühen Jäger rekrutierte sich tatsächlich aus den Reihen der Forstleute und Jäger. Deshalb trugen sie grünen Uniformen und Jagdhörnern als Signalinstrumente.
Ursprünge der Jägertruppe
Im alten deutschen Heer wurde der Begriff Jäger für leichte Infanterie-Einheiten benutzt. Ihre Verwendung setzte sich vor allem im Rahmen der preußischen Heeresreform durch. Im Kampf gegen die Truppen des revolutionären Frankreich und später Napoleons hatte sich herausgestellt, dass diese mit ihrer Kampfesweise im Stil der Tirailleure den herkömmlich vorgehenden Linientruppen deutlich überlegen waren.Entwicklung der Jägertruppe
Später wurde der Begriff "Jäger" zunehmend als Synonym für Infanterie schlechthin verwendet. Zahlreiche Varianten der Jägertruppe entwickelten sich. Unter anderem
Die Gebirgsjäger kämpfen vorwiegen im Gebirge und sind deshalb entsprechend ausgerüstet, bei ihnen gibt es wegen des unwegsamen Geländes auch heute noch Maulesel oder Pferde als Tragtiere. Es gibt sie in der deutschen Bundeswehr bis zur Bataillonsstärke.
Die Fallschirmjäger werden per Flugzeug vorwiegend hinter feindlichen Linien abgesetzt. Auch werden Sie zu Kommandounternehmen eingesetzt. Es gibt sie bei der Bundeswehr in Brigadestärke.
Außerdem gibt es noch Panzerjäger, welche die Aufgabe haben, feindliche Panzer zu vernichten. In diesem Fall ist der Begriff "Jäger" eigentlich falsch, da es sich um keine Infanterie-Soldaten handelt. Sie sind im Gegensatz zu den Jägern der Infanterie mit gepanzerten Fahrzeugen ausgestattet. Sie sind in Panzer- oder Gebirgsjägereinheiten eingegliedert.
In der heutigen Bundeswehr gibt es keine aktiven "klassischen" Jägertruppen mehr, während die "Spezialfälle" nach wie vor vorhanden bleiben. Der Grund dafür liegt im Wandel des Schlachtfelds. Die Jäger waren als reine Infantrie nur begrenzt zum Kampf gegen gepanzerte Fahrzeuge und zum Kampf im Verbund mit eigenen gepanzerten Fahrzeugen in der Lage. Die Aufgaben der Jäger im infanteristischen Kampf haben vor allem die Panzergrenadiere übernommen, die durch ihre Ausrüstung und Ausbildung darüber hinaus besser auf den Kampf mit und gegen gepanzerte Fahrzeuge ausgelegt sind.
Bundesgrenzschutz
Auch in der Geschichte des Bundesgrenzschutzes ist eine "Variante" des Jägers bekannt, die Grenzjägerlaufbahn mit mehreren Dienstgraden. Sie wurden infolge der Anpassung an die Dienstgrade der Polizei abgeschafft.
''Siehe auch: Dienstgrade im Bundesgrenzschutz.