Hippocampus
Der Hippocampus ist ein Bestandteil des Gehirns und zählt zu den evolutionär ältesten Strukturen des Gehirns. Er ist eine zentrale Schaltstation des limbischen Systems. Seine Bezeichnung rührt von der einem Seepferdchen ähnlichen Form (griechisch: hippo - Pferd, kampos - Seeungeheuer).In ihm fließen Informationen verschiedener sensorischer Systeme zusammen, die verarbeitet und von dort zum Kortex zurückgesandt werden. Damit ist er eminent wichtig für die Gedächtniskonsolidierung, also die Überführung von Gedächtnisinhalten aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. Menschen, deren Hippocampi (es gibt einen pro Hemisphäre) entfernt oder zerstört wurden, können keine neuen Erinnerungen formen und weisen somit eine anterograde Amnesie auf. Alte Erinnerungen bleiben jedoch meist erhalten. Der Hippocampus wird somit als Struktur gesehen, die Erinnerungen generiert, während die Gedächtnisinhalte an verschiedenen anderen Stellen im Großhirnkortex gespeichert werden.
Es wurde nachgewiesen, dass im erwachsenen Gehirn im Hippocampus sich neue Nervenzellen bilden und dass diese Neubildung mit dem Erwerb neuen Gedächtnisses zusammenhängt. Neueste Forschungen belegen auch, dass Zellen im Hippocampus als Merkpunkte im Gehirn für reale Orientierungspunkte dienen und dass Orientierungstraining die Zellbildung im Hippocampus fördert.
Hippocampus ist auch die zoologische Bezeichnung für Seepferdchen.
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