Henryk Górecki
Henryk Mikolaj Górecki (* 1933) war ein polnischer Komponist.Er wurde in Czernica bei Rybnik geboren und wuchs in Schlesien auf. Górecki arbeitete anfangs als Lehrer, bevor er bei Szabelky, einem Schüler Szymanowskys, an der Musikhochschule von Kattowitz (PWSM) Komposition studierte.
Górecki war der Vorläufer der polnischen Avantgarde der späten fünfziger Jahre und hatte erste Erfolge beim Warschauer Herbstfestival. Nachdem er den Gewerkschaftspreis polnischer Komponisten erhalten hatte, studierte er 1961 und 1963 in Paris, wo er Messiaen, Boulez und Stockhausen kennenlernte. 1975 wurde er zum Rektor der PWSM ernannt, trat aber aufgrund der politischen Entwicklungen bereits 1979 von diesem Amt zurück. Nach 1989 wurde sein Werk auch im Ausland besser bekannt, und Górecki besuchte zahlreiche Aufführungen in Europa und in den USA. Den größten Erfolg hatte er Anfang der neunziger Jahre mit seiner 3. Sinfonie, der Sinfonie der Klagelieder, die wochenlang sogar an vorderer Stelle in den Popcharts zu finden war. Góreckis Frühwerk wie Scontri (1960) orientiert sich einerseits an der seriellen Musik. Andererseits war seine Musik, wie z. B. die Drei Stücke im alten Stil (1963) zeigen, deutlich von der Volksmusik und der religiösen Tradition Polens bestimmt. Zu seinem Hauptwerk gehören u. a. die 3. Sinfonie (1976), Beatus Vir (1979) und die drei Streichquartette, die er für das Kronos-Quartett schrieb (1988, 1991, 1995).