Heinz Schneider
Heinz Schneider (*12. Oktober 1932 in Mühlhausen (Thüringen)) ist ein erfolgreicher deutscher Tischtennisspieler.Zwischen 1950 und 1961 gewann Schneider 6 mal die DDR-Meisterschaft im Einzel und 6 mal im Doppel. Auch international war er aktiv, so nahm er an 8 Weltmeisterschaften teil. Sein grösster Erfolg war 1957 der 3 Platz im Einzel. Damit gewann er als erster Deutscher nach dem 2.Weltkrieg eine Medaille. Auch der 4.Platz mit dem DDR-Team 1961 - noch vor der BRD - bedeutete einen Triumph.
Im November 1950 nahm Schneider in Leipzig am ersten Wettkampf zwischen der BRD und der DDR teil. Er verlor gegen Jupp Schlaf, gewann aber gegen Heinz Raack und Rudolf Piffl. Die BRD siegte mit 6:3.
1954 fand in Bayreuth ein Wettkampf zwischen Bayern und Thüringen um den Deutschland-Pokal statt. Dabei gewann Schneider gegen Conny Freundorfer.
Von da an folgten die Teilnahmen an den nationalen Meisterschaften und den Weltmeisterschaften und schliesslich 1957 die Bronzemedaille bei der WM in Stockholm. Hier besiegte er nacheinander Saul (Frankreich), Roslan (Polen), Sedlmeier (Österreich), Reiter (Rumänien) und Miyata (Japan). Danach unterlag er dem späteren Weltmeister Toshiaki Tanaka (Japan).
1961 verabschiedete Schneider sich von internationalen Sport. Bei der WM in Peking gewann er gegen Conny Freundorfer, Wolfgang Prandke und Martin Ness.
Schneider spielte von 1946 bis 1955 bei Post Mühlhausen. Danach wechselte er für 2 Jahre zum Verein SC Motor Berlin, wonach er 1957 wieder zu Post Mühlhausen zurückkehrte. Hier spielte er noch lange in der Mannschaft und belegte zum Beispiel 1970 in der 2.Liga den 2.Tabellenplatz.
1989 geriet Schneider noch einmal ins Rampenlicht. Der DTTB hatte ihn zusammen mit Gaby Orgis-Geißler zu den Weltmeisterschaften nach Dortmund eingeladen. Der DTSB der DDR verweigerte zunächst die Ausreise. Daraufhin beschwerte sich Schneider per Brief bei Egon Krenz, der damals im SED-Politbüro für den Sport zuständig war. Auf westlicher Seite setzte sich Wolfgang Mischnick (Fraktionsvorsitzender der FDP) für die Ausreise ein. Mit Erfolg, Schneider und Orgis-Geisßler durften nach Dortmund reisen.
Von 1991 bis 1993 arbeitete Schneider im Vorstand des DTTB als Vertreter der neuen Bundesländer.
Schneider war verheiratet. Seine Frau Brigitte spielte auch Tischtennis und war dabei regional recht erfolgreich. Im Juli 2004 nahm sie an der Europameisterschaft der Senioren in Courmayeur (Frankreich) teil. Im Doppel belegte sie mit Margarete Köngeter (TV Reichenbach) den ersten Platz.
Werdegang
Heinz Schneiders Karriere begann Anfang 1948. Damals reiste er zu den deutschen Jugend-Meisterschaften nach Lauterbach (Hessen) - mit Schwierigkeiten, denn an der Zonengrenze stellte er fest, dass ihm der Interzonenpass fehlte. Man liess ihn trotzdem weiterreisen. Leider schied er in Lauterbach früh aus.Ehrungen
1955 verlieh Jupp Schlaf inoffiziell Heinz Schneider (und Astrid Horn) die goldene Ehrennadel des Deutschen Tisch-Tennis-Bundes. Am 12. Oktober 2002 wurde Schneider die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mühlhausen verliehen. Ferner erhielt er den Georg-von-Opel-Preis.Erfolge