Heinrich I. (Bayern)
Heinrich. I. ( † 1. November 955 im Kloster Pöhlde) war Herzog von Bayern.Er war der zweite Sohn des deutschen Königs Heinrich I und seiner Gemahlin Mathilde, bald nach dessen Thronbesteigung geboren, empörte sich 938 gegen seinen Bruder Otto I im Bund mit Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen, weil er als Königssohn mehr Recht auf den Thron habe, wurde aber 939 bei Birten geschlagen und gezwungen, Deutschland zu verlassen. Er floh zu König Ludwig IV von Frankreich, unterwarf sich aber, nachdem derselbe mit Otto Frieden geschlossen, und erhielt das Herzogtum Lothringen. Da ihm dasselbe wieder genommen wurde, weil er sich in der Herrschaft nicht behaupten konnte, versuchte er Otto I. Ostern 941 in Quedlinburg zu ermorden. Der Anschlag wurde entdeckt, Heinrich in Ingelheim gefangen gehalten, zu Weihnachten 941 in Frankfurt a. M. nach reuevoller Buße begnadigt und 948 mit dem Herzogtum Bayern (seine Gemahlin Judith war eine bayrische Fürstin) belehnt. Er schützte und vergrößerte dasselbe im tapfern Kampf mit den Ungarn, ferner durch den Erwerb Friauls von Italien, geleitete die Königin Adelheid als Brautwerber seines Bruders 951 nach Pavia, erregte durch die große Gunst, die er sich durch seine treue Ergebenheit bei Otto I. erworben, den Neid und den Aufruhr Ludolfs und Konrads von Lothringen (953-954), unterdrückte den Aufstand in Bayern mit grausamer Strenge und starb am 1. November 955 im Kloster Pöhlde. Er wurde im Niedermünster in Regensburg beigesetzt, wo auch seine Frau Judith begraben ist.