Heimat
Heimat steht geographisch für den Ort - die Stadt, das Land oder die Gegend -, an dem man heimisch ist, gerne lebt und mit dem man sich verbunden fühlt. Heimat ist dort, wo man sich nicht erklären muß.Heimat ist das Land, in dem man sich mit seiner Lebensweise und Weltanschauung wiederfindet. Das Gegenteil von Heimat ist die Fremde oder das Exil. In diesen beiden Begriffen wird die unterschiedliche Abgrenzung von Heimat deutlich, dass für den, der seine Heimat verlassen hat, Heimat mit "Vaterland" gleichbedeutend werden kann. . Damit ein Land zur Heimat wird, muss man jedoch nicht dort geboren sein (Wahlheimat).
Heimat lässt sich ins Englische übersetzen mit homeland, native land, ins Französische mit lieu d'origine, pays natal oder einfach mon pays.
In Deutschland spielt der Heimatbegriff eine große, wenngleich heute umstrittene Rolle durch das Erbe der Romantik und ihrer Nachfolgebewegungen. Dazu gehört auch die völkische Bewegung und deren problematische Rolle in der Weimarer Republik, in der die Heimatpflege und Heimatschutzbewegung eine der Strömungen war, die von der NSDAP aufgegriffen und in ihren Dienst gestellt wurde.
Die Geschichte der Heimat untersucht die Heimatgeschichte, das Brauchtum pflegt der Heimatverein. Der Heimatschutz hingegen war und ist in Landesvereinen wie z.B. im Landesverein Sächsischer Heimatschutz organisiert. - Immer wieder gab es in der Vergangenheit historische Situationen, vor allem in Grenzregionen des Sprachraums, in denen zur Heimatverteidigung aufgerufen wurde.
In den 50er und 60er Jahren wurden auch viele so genannte Heimatfilme produziert, die man oft der Trivialunterhaltung zurechnen muß. Gleichwohl gilt das nicht für das gesamte Genre, insbesondere nicht für den neuen Heimatfilm der 70er Jahre bis in die Gegenwart.
Siehe auch:
- Heimat (Fernsehfilm)
- Heimat (Theaterstück von Kroetz), Theaterstück von Franz Xaver Kroetz, 1975
- Heimat (Theaterstück von Sudermann), Theaterstück von Hermann Sudermann, 1893