Guy de Maupassant
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Lebenslauf von Guy de Maupassant
( Henry René Albert ) Guy de Maupassant wurde am 5. August 1850 in Château de Miromesnil (Frankreich), geboren. Doch gleich nach seiner Geburt zog er mit seinen Eltern nach Etretat. Sein Vater, Gustave de Maupassant, stammte aus adeligem Geschlecht und war Großgrundbesitzer in der Nähe von Rouen. Seine Mutter Laure le Poitterin verband eine innige Kinderfreundschaft mit Gustave Flaubert. Dies ist auch der Grund für Guy de Maupassants überdurchschnittliche literarische und künstlerische Kenntnisse, schon in jungen Jahren. Ausgehend von dieser Freundschaft, ist auch der Wunsch der Mutter, dass ihr Sohn Dichter werden sollte. Maupassant verbringt eine glückliche Kindheit in Etretat, mit vielen Freiheiten, aber immer unter dem wachsamen Auge seiner Mutter. Als sich Maupassants Eltern nach 16 Jahren trennen, kann sich die Mutter voll und ganz der künstlerischen Erziehung ihres Sohnes widmen, den sie auch zunächst selbst unterrichtet.
Mit 13 Jahren kommt Maupassant dann auf das Seminar an die Institution éclasiastique d'Yvetot, wo er aber schnell unglücklich wird. Der Freiheit liebende Maupassant kann sich nur schwer an die strenge Disziplin gewöhnen und wird mit 17 Jahren aufgrund eines Spottgedichtes über die Geistlichen vor Ort weggeschickt. Er lebt wieder einige Zeit in Etretat und besucht dann das Lycée in Rouen, wo ihm die größere Stadt mehr Freiheiten bietet und er besser zurecht kommt. Er dichtet schon viele Verse und besteht schließlich 19jährig das Abitur. Nach dem Abitur beginnt für ihn eine kurze Zeit des Herumbummelns und Dichtens, die aber mit Ausbruch des Französisch-Preußischen Krieges jäh für ihn endet. Er tritt ins Heer ein und wird, beim überstürzten Rückzug der französischen Armee nach Le Havre, fast gefangen genommen. Danach wird er nach Paris versetzt und erlebt dort die Belagerung. Guys Vater versucht ihm eine Stelle in der Intendantur zu verschaffen, womit sich Guy auch einverstanden erklärt (es ist aber nicht bewiesen ob er diese Stelle je angetreten hat). Nach Kriegsende, mit 21 Jahren, versucht Maupassant sein Glück weiter in Paris, Literatur spielt aber für ihn zunächst keine Rolle, da er - wie viele Angehörige aus gehobenen Familienkreisen - Beamter wird; er tritt ins Marineministerium ein. Maupassant ist zunächst ein kleiner Beamter, der seine Arbeit recht ordentlich erledigt. Am freien Sonntag widmet sich Maupassant, der begeisterter Jäger und Sportler ist, dem Rudern und Schwimmen, und über 10 Jahre hinweg bleibt die Seine seine große Leidenschaft.
Nebenbei versucht sich Maupassant an seinen ersten dichterischen Versen, Novellen, Theaterstücken und wird auch journalistisch tätig. Dabei wird er von seinem väterlichen Freund Flaubert immer beaufsichtigt und gefördert. 1878 tritt er ins Unterrichtsministerium (auch durch Flauberts Hilfe) über, wo es ihm etwas besser gefällt. Erst nachdem sich seine ersten Erfolge einstellen, lässt er sich vom Beamtentum - zunächst für ein Jahr - beurlauben. Hervorzuheben ist hier vorallem die lange Lernzeit (1871-1880) die verdeutlicht, wie selbstkritisch Maupassant war. Dies rührt natürlich von seiner Mutter und Flaubert her. Diese Zeit des Heranreifens war für ihn seine glücklichste, die Literatur stellte für ihn nie Arbeit dar, sondern war immer eine goße Leidenschaft Maupassants. Die Begeisterung für das Rudern und einige Liebesabenteuer brachten ihm ein erfülltes und glückliches Leben, auch wenn er dabei immer knapp bei Kasse war. Er wußte wohl dass dieser Zustand nur vorübergehend sein würde, nahm die Armut in Kauf und genoss trotzdem sein Leben.
1880 stellt den Wendepunkt in Maupassants Leben dar, sein Erstlingswerk "Boule de suif, wird die erfolgreichste Novelle, in dem von Émile Zola herausgegebenen Novellenband "Les soirées de Médan. Ein paar Wochen später erscheint Maupassants Gedichtband "Des Vers, eine Auslese seiner langjährigen lyrischen Versuche. Eine Klage wegen Unsittlichkeit, kann durch Eingreifen Flauberts verhindert werden, bringt ihm aber viel Reklame und den ersten Erfolg. Er quittiert den Dienst im Ministerium, da er nun seinem Können endgültig vertraut und erhält einen Vertrag mit dem "Gaulois". Nach seiner selbstauferlegten fast 10-jährigen Wartezeit scheint es jetzt, als ob die literarischen Ergüsse nur so aus Maupassant heraussprudeln würden. Er veröffentlicht in den folgenden 12 Jahren 17 Novellenbände, 6 Romanbände, 3 Bände Reisebücher, einen Gedichtband und einen Theaterband, also zusammen 28 Bände! Dazu kommen noch die zahllosen Chroniken und Artikel, vor allem im "Gaulois" und "Gil Blas". Mit dem Erfolg kommen die hohen Bücherauflagen und der Wohlstand. 1882 baut er sich ein Haus in seinem geliebten Etretat, in seinen letzten Jahren lernt er das Mittelmeer lieben, lebt in Cannes und Antibes und unternimmt viele Reisen auf seiner Yacht.
Sein Arbeiten und Reisen wirkt unruhig, rastlos und fieberhaft, als ob er genau wüßte dass ihm nicht mehr viel Zeit bliebe. Er unternimmt ganz plötzlich geplante Reisen, als Flucht vor sich selbst. Er ahnt schon sein tragisches Ende und möchte es vor seinen Bekannten so gut es geht verheimlichen. Am Neujahrsabend 1892 bricht während des Abendessens bei seiner Mutter zusammen, kommt aber bald wieder zu sich. Er kehrt, trotz Bitten der Mutter doch hierzubleiben, nach Cannes zurück und unternimmt dort einen Selbstmordversuch, er kann aber in seinem Wahn von seinen beiden Dienern gebändigt werden und wird Tage später in die maison de sainté in Possy bei Paris eingeliefert, wo er nach 1 1/2 Jahren, in völlig geistiger Abwesenheit, am 6.Juli 1893 verstirbt.
Was man später herausfand, war das Maupassant schon in den frühen 70er Jahren an Syphilis gelitten hat, die sich zunächst durch Augenleiden, später dann auch durch starke Kopfschmerzen bemerkbar machte. Perioden von Anfällen wechselten sich ab mit Perioden der Gesundheit, in den letzten Jahren verschlimmerte sich die Krankheit; er litt an Schlaflosigkeit und reagierte äußerst sensibel auf sämtliche Geräusche. All diese Umstände führten schließlich dazu, dass Maupassant in den Wahnsinn getrieben wurde.
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Veröffentlichungen
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