Groschen
Groschen ist die Bezeichnung für verschiedene Münzen.Die ersten Groschen wurden am Anfang des 13. Jahrhunderts in Norditalien geprägt. Der Groschen war dort eine massive Münze aus reinem Silber, der grösser als der entwertete Denar war. Die neue Münze inspirierte bald andere Münzstätten, der Name Groschen kommt von der lateinischen Bezeichnung einer dieser Nachahmer-Münzen: grossus denarius turnosus (Dicker Denar aus Tour).
Nach dem Vorbild des Tourer Grossus wurden 1300 der Prager Groschen und 1338 der Meißner Groschen gemünzt. Beide Münzen erlangten überregionale Bedeutung und beeinflussten das deutsche Münzwesen stark, der Groschen á 12 Pfennig war weit verbreitet. Nach der deutschen Münzunion 1870 fiel der Groschen als Münze weg.
Zwischen 1924 und 1938 und zwischen 1945 und 2001 war der Groschen der hundertste Teil des österreichischen Schilling.
Der Groschen war derart weit verbreitet, dass er in viele Redewendungen Eingang gefunden hat (Der Groschen ist gefallen). Außerdem war es üblich, nach der Dezimalisierung des deutschen Münzsystems die 10-Pfenning-Münze mit Groschen zu bezeichnen. Folgerichtig wird heute schon wieder die 10-Cent-Münze in Deutschland auch Groschen genannt.
Hroschi, das ukrainische Wort für "Geld", ist ebenfalls von Groschen (Groschi) abgeleitet.