Giuseppe Ferrari
Giuseppe Ferrari (*7. März 1812 in Mailand; † 1. Juli 1876 in Rom) war ein italienischer Historiker, Philosoph und Politiker.Ferrari studierte in Pavia, lebte dann unabhängig von seinen Studien und begann seine Schriftstellerlaufbahn mit einer Abhandlung über seinen Lehrer, den Philosophen Giovanni Domenico Romagnosi. Es folgten eine Ausgabe der gesammelten Werke Vicos (1835) und einige Schriften in französischer Sprache.
Seit 1840 arbeitete er als Professor der Literatur in Rochefort. Diesen Posten musste er aber wegen seiner freisinnigen Richtung aufgeben.
Im Januar 1842 wurde ihm auf Empfehlung Coufins der philosophische Lehrstuhl an der Universität Strassburg übertragen; aber schon nach 18 Tagen wurde er auch hier auf Betreiben der Ultramontanen abgesetzt. Seine Vorlesungen veröffentlichte er als "Idees sur la politique de Platon et d'Aristote" (Paris 1842).
Nach der Februarrevolution 1848 wurde er von Carnot wieder in sein Amt eingesetzt. Er wirkte darauf in Bourges, wurde aber hier ebenfalls bald suspendiert und kehrte 1859 nach Italien zurück, wo er nacheinander Professor in Turin und Mailand wurde. Als Mitglied des piemontesischen Parlaments war er ein heftiger Gegner von Cavours Annexionspolitik. Seitdem ununterbrochen Deputierter, starb er 1. Juli 1876 in Rom.