Frauenkirche (München)
Die Frauenkirche, offiziell Dom zu unserer lieben Frau bezeichnet, ist mit ihren fast 100 m hohen Türmen das Wahrzeichen Münchens. Da die Stadt innerhalb des Mittleren Rings keine Hochhäuser erlaubt, sind die Türme weithin sichtbar.
Im Jahre 1468 wurde der Grundstein zur neuen Marienkirche gelegt. Unter der Leitung des Baumeisters Jörg Ganghofer (auch Jörg von Halsbach genannt) im Stil der Backsteingotik errichtet, schritt der Bau zügig voran. Ablaßgelder wurden von Rom gewährt, die Einweihung erfolgte bereits 1494. Die Türme wurden um 1525 mit dem Aufsetzen der charakteristischen Welschen Hauben vollendet und sind bereits ein Merkmal der Renaissance.
Im Laufe der Jahrhunderte erhielt der Dom immer wieder neue Ausstattungen. Die neugotische wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Anfang der neunziger Jahre, zum 500-jährigen Bestehen, wurde die Kirche umfassend renoviert. Neben der Architektur sind jahrhundertealte Kunstschätze zu bewundern.
Die Münchner Frauenkirche hat insgesamt zehn Glocken. Die 1451 gegossene "Winklerin" (3 Tonnen schwer) wurde am 30. März 2004 nach einer Reparatur in den Nordturm zurückgehängt. Drei neue, in Passau gegossene Glocken wurden am selben Tag in den Südturm gehängt und ersetzen die vor 60 Jahren entfernten. Die größte der drei Glocken heißt "Cantabona" (850kg), die beiden anderen "Michael" und "Speciosa" (450kg).
Entfernt wurde 2004 die 1958 in Erding gegossene "Piusglocke", die im Klang nicht zu den vorhandenen Glocken passte.
Nordturm: "Winklerin" (1451), "Susanna" (1490), "Frauenglocke" (1617)
Siehe auch: München, TeufelstrittKirchenglocken
Südturm: "Klingl" (14. Jahrhundert), "Frühmess-Glocke" (1442), "Präsenz-Glocke" (1492), "Benno-Glocke" (1617), "Cantabona" (2003), "Michael" (2003), "Speciosa" (2003)