Passau
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 69,76 km² |
Einwohner: | 50.694 (30.06.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 726 Einwohner/km² |
Ausländeranteil: | 8,49 % |
Höhe: | 294-443 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 94032-94036 |
Vorwahlen: | 0851 |
Geografische Lage: | 48° 34′ n. Br. 13° 28′ ö. L. |
KFZ-Kennzeichen: | PA
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 09 2 62 000 |
Website: | www.passau.de |
E-Mail-Adresse: | stadtinfo@passau.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Albert Zankl (seit 2002) (CSU) |
Regierende Partei: | CSU |
Wappen
Das Wappen stellt einen roten Wolf auf weißem Schild dar. Die Herkunft des Wolfs als Wappentier ist nicht sicher geklärt.Geschichte
Passau ist eine Stadt in Bayern an der Grenze zu Österreich am Zusammenfluss der Flüsse Donau, Inn und Ilz. Erste keltische Siedlungen gab es schon in der La Tène-Zeit auf dem Altstadthügel. Die dort gelegene keltische Siedlung Bojodurum wurde im 1. nachchristlichen Jahrhundert von den Römern zerstört. Dafür errichteten die Römer am Inn auf der gegenüberliegenden Seite zwei Lager. Auf der Halbinsel zwischen Donau und Inn selbst wurde das Kastell Batavis errichtet. Der Name stammt von den dort stationierten germanischen Söldnern vom Stamm der Bataver. Aus Batavis entwickelte sich allmählich der heutige Name Passau.Im Jahr 476 haben die Römer die Region verlassen. Die Bajuwaren errichteten auf der Halbinsel eine Herzogsburg. Im Jahr 739 wurde Passau zum Bischofssitz, zu dieser Zeit wurde auch das Kloster Niedernburg gegründet, welche über große Ländereien im Einzugsbereich der Ilz verfügte. Im 11. Jh. war dort Gisela, Schwester des Kaisers Heinrich III und Witwe des Königs von Ungarn Äbtissin. Als 999 vom Kaiser die weltliche Herrschaft über die Stadt dem Passauer Bischof übertragen wurde, endete die Vorherrschaft des Klosters.
1217 wurde Passau zum Fürstbistum. Das Kloster Niedernburg, das dem Bischof 1161 von Friedrich I. Barbarossa geschenkt wurde, wurde zum Sitz des Fürstbistums. Passau erhielt 1225 Stadtrechte verliehen. Es gab mehrere Aufstände der Bürger gegen die Herrschaft der Fürstbischöfe, zuletzt 1367/68, die aber allesamt scheiterten. Andererseits entwickelte das Bistum einen beträchtlichen Wohlstand und weckte immer wieder Begehrlichkeiten bei den Nachbarn Bayern und Österreich. 1552 wurde in der Stadt der Passauer Vertrag geschlossen, der ein Wegbereiter für die Tolerierung der Konfessionen im Augsburger Religionsfrieden war.
Die Stadt wurde mehrmals von Überschwemmungen und Bränden heimgesucht. 1662 legte ein Brand die gesamte Stadt in Schutt und Asche. Italienische Baumeister bauten die Stadt danach wieder auf und gaben der Stadt ihr heutiges südländisch anmutendes barockes Aussehen. Passaus Zeit als selbständiges Fürstentum endete mit der Säkularisation 1803, wodurch es zu Bayern kam. 1821 wurde die Stadt wieder Bischofssitz. Seit 1978 ist Passau Universitätsstadt.
Die Altstadt liegt auf einer schmalen Halbinsel am Zusammenfluss von Inn und Donau. Der Dom steht auf einem kleinen Hügel, zu beiden Flussufern hin fallen die Gassen teilweise in steilen Treppen ab.
Das Stadtbild hat dank italienischer Baumeister ein fast südländisches Flair und ist geprägt durch Häuser im Stil der Inn- und Salzachbauweise. Jenseits der beiden Flussufer steigt die Landschaft in grünen Hügeln an. Überragt wird die Stadt durch die Veste Oberhaus.
Ein Ostteil im spätgotischem Stil wurde von 1407 bis 1560 angebaut. Im Stadtbrand von 1662 wurde der Dom mit Ausnahme der Außenmauern des Ostteils vollständig zerstört. Von 1668 bis 1693 wurde der Dom von Carlo Lurago neu errichtet, diesmal im Barockstil. Im Inneren sind die Stukkaturen von G.B. Carlone und die Gemälde von J.M. Rottmayr in den Seitenaltären besonders zu erwähnen. Der Stephansdom ist der größte Barockdom nördlich der Alpen. Die Domorgel, gebaut 1928, ist mit 17774 Pfeifen und 233 Registern eine der größten der Welt. Es finden regelmäßig Orgelkonzerte statt.
Neben dem Dom ist auf dem Domplatz, welcher den höchsten Punkt der Altstadt bildet, noch das Lamberg-Palais erwähnenswert; hier wurde 1552 der Passauer Vertrag geschlossen.
Am Donauufer befindet sich das Rathaus aus dem 14. Jh. mit seinem 68 Meter hohen Turm, der im 18. Jh. hinzugefügt wurde. Am Rathausplatz beherbergt das Patrizerhaus "Wilder Mann" das Passauer Glasmuseum mit Exponaten des weltberühmten "Böhmischen Glas".
In der Bräugasse befindet sich das Museum moderner Kunst.
Im Zentrum der Altstadt liegt der Residenzplatz mit seinen Patrizierhäusern und der Neuen Bischöflichen Residenz. In der Residenz ist das Domschatz- und Diözesanmuseum zu besichtigen. In der Mitte des Platzes befindet sich der Wittelsbacherbrunnen.
An der so genannten "Ortsspitze" fließen die drei Flüsse Donau, Inn und die wesentlich kleinere Ilz zusammen. Das Wasser des Inns, das von den Alpen kommt, ist grün, das der Donau blau und das der aus einem Moorgebiet kommenden Ilz schwarz.
Lohnend ist ein Spaziergang entlang der malerischen und sonnigen Innpromenade. Dort kommt man am Schaiblingsturm vorbei, einem runden Wehrturm, der im Mittelalter zum Schutz des Salzhafens errichtet wurde.
Die Ludwigsstraße und Nebenstraßen bilden die Füßgängerzone mit Geschäften und Cafes.
Jenseits der Donau ragt auf einem Hügel die mächtige Veste Oberhaus auf. Sie beherbergt heute unter anderem das Stadtmuseum. Unterhalb der Veste, mit ihr durch einen Wehrgang verbunden, liegt zwischen Donau und Ilz die Veste Niederhaus, die sich in Privatbesitz befindet. An den Burgberg angelehnt zur Ilzseite hin steht die ehemalige Wallfahrtskirche Salvator.
Die Ilzstadt gegenüber der Altstadt hat durch Hochwassersanierung der Nachkriegszeit, die einen Abriss einer ganzen Häuserzeile mit sich brachte, stark an historischer Substanz eingebüßt. Die Ilzstadt war ursprünglich eine Fischersiedlung und Umschlagplatz für den Salzhandel nach Böhmen.
Ilzaufwärts befindet sich der Stadtteil Hals, der von einer malerischen Burgruine überragt wird. Der Name kommt von der Lage am "Hals" der engen Ilzschleife.
Jenseits des Inns erhebt sich auf einem Hügel die Wallfahrtskirche Mariahilf über der Innstadt. Die Wallfahrtsstiege umfasst 321 Stufen. In der Innstadt gegenüber der Altstadt sind neben dem mittelalterlichen Severinstor noch Teile einer Stadtmauer zu sehen. Ebenfalls in der Innstadt befindet sich das Römermuseum mit der Ausgrabungstätte des Römerlagers Bojotro. Erwähnenswert ist noch die Severinskirche, die in ihren Fundamenten bis in die spätantike Zeit zurückgeht.
Empfehlenswert ist der Blick vom Innsteg, von der Bevölkerung "Fünferlsteg" (benannt nach der früheren Brückenmaut von 5 Pfennigen) genannt, auf die Altstadt. Der Steg verbindet die Innstadt mit der auf der gegenüberliegenden Seite des Inns sich an die Altstadt anschließenden Universität. Den ältesten Teil der 1978 gegründeten Universität mit heute 8000 Studenten stellt das Nikolakloster dar.
Seit 1953 finden die Festspiele "Europäische Wochen" statt. In den 70er Jahren entstand mit dem Scharfrichterhaus in der Milchgasse eine Kleinkunst- und Kabarettistenszene, die über die Stadt hinaus bekannt wurde. Die Scharfrichterbühne setzte damals einen Gegenpol zur kleinbürgerlich-konservativen Atmosphäre der Stadt und führte zu starker Polarisierung in der Bevölkerung. Eine weitere Öffnung brachte die Universität mit Studenten aus ganz Deutschland und dem Ausland. Bekannt ist auch der alljährlich ab 2004 in der Dreiländerhalle stattfindende politische Aschermittwoch der CSU.
Die Vörgangerhalle, die aus der Zeit des Nationalsozialismus stammende Nibelungenhalle, wurde im Februar/März 2004 abgerissen. An ihrer Stelle soll eine moderne Stadtmitte samt Hotel, Kaufhaus und Großkino entstehen.
An Volksfesten gibt es neben der Maidult und der Herbstdult im September das dreitägige Haferlfest in der Ilzstadt im Juli und das zweitägige alle zwei Jahre stattfindende Bürgerfest in der Altstadt im Juni.
Akita ist die japanische Partnertstadt von Passau.Kultur und Sehenswürdigkeiten
Stadtbild
Sehenswertes
Der Stephansdom ist Sitz des Passauer Bischofs. Er geht zurück auf eine Kirche, die schon um 450 existierte. Die Bischofskirche wird 730 erstmals urkundlich erwähnt und ist seit 739 Kathedrale der Diözese. Zwischen 1280 und 1325 wurde diese durch einen frühgotischen Dom ersetzt.Kultur
Theater: Theater im fürstbischöflichen Opernhaus