Forró
Forró ist ein Musik- und Tanzstil aus dem Nordosten Brasiliens. Die typischerweise dominierenden Instrumente sind Zabumba, Sanfona und die Triangel. Er ist mittlerweile in ganz Brasilien bekannt und populär; in den Städten des Nordostens wie Fortaleza, Recife oder Natal gibt es häufige Forró-Feste, die die ganze Nacht dauern.Forró wird auf sehr sinnliche Art getanzt, der eigene Körper und jener des Tanzpartners haben praktisch vollflächige Berührung. Man bewegt sich synchron zueinander im charakteristischen Rhythmus der Musik. Der Ende der 1980er Jahre in Europa kurzzeitig populäre Lambada hat seine Tanzbewegung vom Forró geerbt.
Über die Herkunft des Begriffes Forró gibt es zwei Theorien:
- Forró ist eine Verballhornung des englischen For all; er soll beim Bau der Great-Western-Eisenbahn durch eine englische Firma entstanden sein, die Tanzveranstaltungen zur Unterhaltung der Arbeiter organisierte, die dann eben For all, für alle, offen waren. Die des englischen nicht mächtigen Arbeiter haben das dann zu Forró gemacht.
- Forró ist eine Verkürzung des Begriffs forrobodó, welcher so viel wie Tanz des Pöbel heißt.
Auf die Música Popular Brasileira hat der Forró insofern Einfluß gehabt, als viele Stars der MPB auf Forró-Musikmaterial zurückgriffen und diese in ihr Repertoire aufnahmen. Ein Beispiel dafür ist Gilberto Gil, der mit Forró-Stücken schon einige Hits gelandet hat.
Im Ausland ist Forró nahezu unbekannt, obwohl er in Kombination mit dem Baião das Zeug gehabt hätte, ein Exportschlager Brasiliens zu werden; der Bossa Nova ist ihm jedoch zuvorgekommen.
Zum Karneval wird Forró eher nicht gespielt.
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Zu Forró verwandt sind Baião, Xaxado, Xote, Coco, Arrasta-pé, Lambada.
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