Bossa Nova
Der Bossa Nova ist eine lateinamerikanische Stilrichtung in der Musik, bzw. ein Tanzstil.
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Ursprünglich ist es der Name einer Bewegung (port. 'neue Welle') die in den späten 1950er Jahren in Brasilien entstand, und dort ihren Höhepunkt bis Ende der 1960er Jahre hatte.
In einem sehr modernen gesellschaftlichen Klima wurde in der gebildeten Mittelschicht mit neuen Formen und Ausdrucksweisen in Musik und Film experimentiert.
Aufsehen erregten ab etwa 1958 João Gilberto und Antonio Carlos Jobim mit einer neuen Mischung aus Samba (bzw. dem langsameren Samba Canção) und Cool Jazz. Die Arrangements basierten auf einem oft flüsternden Gesangsstil begleitet von virtuos gespielter Gitarre. Die Instrumentalmusik ähnlichen Stils wird meist Samba-Jazz genannt.
Den weltweiten Durchbruch erzielte der neue Musikstil mit der Verfilmung Orfeu Negro von Marcel Camus (entstanden 1958 bis 1959). Die Orpheus-Sage findet dort vor dem Hintergrund des brasilianischen Karnevals statt. Im Soundtrack kontrastieren eine Mischung aus schnellen Sambarhythmen neben sparsam arrangierten Gitarrenstücken von Luiz Bonfá (1922-2001) und Antonio Carlos Jobim.
Ab dem Militärputsch 1964 wechselte das politisch/gesellschaftliche Klima in Brasilien vollständig. Die Musik veränderte sich, da unter der Zensur Kritik nur noch in doppeldeutigen Texten ausgedrückt werden konnte.
Viele Künstler verließen Brasilien, häufig in die USA. Ab da beeinflussten sich Bossa Nova, der dortige Jazz und Black Music sehr stark. Es entstand eine große Zahl neuer Produktionen mit führenden Musikern. Diese Spielart wird häufig als Bossa Nova Jazz bezeichnet.
Beispiele dafür: João Gilberto mit Stan Getz, sowie Sergio Mendes zusammen mit Musikern des A&M Labels. Trotz der Sprachbarriere wurden portugiesische Stücke wie Mas Que Nada in den USA ein Hit.
Der Bossa Nova begann endgültig seinen Siegeszug um die ganze Welt.
Der Bossa Nova beeinflußte kurzzeitige Strömungen wie z.B. Tropicália (ab 1964, Militärputsch) und den Canção de Protesto.
Ab Mitte der 1990er Jahre wurde die Musik neu entdeckt und in Form von Remixes und Cover-Versionen interpretiert. Als brasilectro bezeichnet man einen Musikstil bei dem Samples aus den originalen Stücken neu arrangiert werden. Der Klang ist eindeutig 'auf alt' getrimmt, die Musik kann sowohl sehr langsam und entspannend, als auch schnell und gut tanzbar sein. Beispiele (willkürliche Auswahl): Bebel Gilberto, Thievery Corporation, De-Phazz.
Der Tanzstil Bossa Nova entstand um 1960 und soll von Joe Lanza stammen. Er besteht aus einem sehr langen Grundschritt von 32 Vierteltakten und hat Ähnlichkeiten zu Rumba oder langsamem Two-Step.
Siehe auch: Brasilianische Musik
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Liste von Bossa Nova Musikern
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