Fäulnis
Als Fäulnis bezeichnet man in der Ökologie die Zersetzung meist schwefel- oder stickstoffhaltiger, abgestorbener Biomasse durch Bakterien und Pilze (Fäulniserreger). Durch den mikrobiellen Abbau von Proteinen und anderen organischen Stoffen werden unangenehm riechende, giftige Gase wie Ammoniak oder Wasserstoffsulfid (Schwefelwasserstoff) frei gesetzt. Im Hinblick auf die Stoffkreisläufe in der Natur sind Fäulnisprozesse notwendige Vorgänge, um Bioelemente wie Stickstoff, Schwefel oder Phosphor den Pflanzen in mineralischer Form wieder verfügbar zu machen.Bei der Aufbewahrung von Nahrungsmitteln sind Fäulnisprozesse unerwünschte Prozesse, da sie Nahrungsmittel verderben und ungenießbar machen.
Durch Konservierungsverfahren und Anwendung von Konservierungsmitteln, die das Wachstum und die Vermehrung von Fäulniserregern in Nahrungsmitteln verhindern oder hemmen, lässt sich die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern.
Bei Gebäudegründungenen auf angekohlten Baumstämmen ist ein gleichbleibender Grundwasserspiegel und damit Sauerstoffmangel notwendig, damit diese nicht durch Fäulnis zersetzt werden. Auch in Seen ohne Zeiten von Niedrigwasser sind Überreste von Pfahlbauten über mehrere Tausend Jahre vor Fäulnis verschont geblieben.